Fast 40% teurer: Nach Postbank und Sparkasse zieht jetzt auch die Volksbank Raiffeisenbank nach und sucht sich neue Stellschrauben, um von ihren Kunden mehr Gebühren zu bekommen. Wie schon die Sparkasse erhöht die Volksbank ihre Gebühren dadurch, dass demnächst Kosten für das Abheben von Bargeld veranschlagt werden.
Was ist passiert?
- Die Volksbank war eine der ersten Banken, die relativ aggressiv ihre Gebühren erhöht hat. Dabei hat sich das Vorgehen stark zwischen den verschiedenen Regionalen Stellen unterschieden, allerdings gibt es bei der Volks- und Raiffeisenbank praktisch deutschlandweit kein kostenloses Girokonto mehr.
- Wie bei der Sparkasse wird auch von der Volksbank als Grund für die Gebührenerhöhungen die andauernde Niedrigzinspolitik der EZB angegeben.
- Durch ein Urteil des Bundesgerichtshofes sind viele Gebühren, die die Banken in den letzten Monaten und Jahren eingeführt haben in Frage gestellt worden. Wenn Sie persönlich von Gebührenerhöhungen betroffen sind, könnte jetzt die Gelegenheit sein, Geld zurück zu fordern. Denn leider hat die Vergangenheit gezeigt, dass Banken keinesfalls dazu tendieren, Rückerstattungen von selbst vorzunehmen.
Was können Sie tun?
1. Rückerstattung anfordern & teures Konto behalten
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- Sie müssen seit 2018 einen Brief Ihrer Bank erhalten haben, der eine Formulierung in dieser Richtung enthält: „Wir haben unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen geändert. Sollten wir nichts von Ihnen hören, gilt Ihre Zustimmung als erteilt.“ Genau darum geht es im Urteil des BGH – Schweigen darf nicht als Zustimmung gewertet werden.
- Wenn Ihre Bank in den letzten Jahren erstmal Gebühren eingeführt und diese „Klausel“ genutzt, muss sie die Gebühren Rückwirkend bis zum 1. Januar 2018 erstatten. Alles, was weiter zurückliegt, gilt als verjährt.
- Die Stiftung Warentest bietet einen Musterbrief (Klicken für Download) für die Rückforderungen an.
2. Konto wechseln zu einer günstigeren Bank
- Um die Gebühren der Volksbank komplett zu umgehen, sollten Sie das Girokonto wechseln. Unser Team hat einen einzigartigen Girokonto Vergleich zusammengestellt, der Ihnen bei der Auswahl hilft.
- Zwar gibt es auch hier Gebühren aber in den meisten Fällen wird das Girokonto der Commerzbank günstiger sein, als ein Konto bei der Volksbank.
- Können Sie auf Filialen verzichten, dann empfehlen wir Ihnen das Girokonto der comdirect.
- Auch die DKB bietet nach wie vor ein kostenloses Girokonto mit tollen Konditionen.
UPDATE 10.04.2022: Jede zweite Bank will dieses Jahr Gebühren erhöhen
Auch 2022 wird das Bankgeschäft nicht günstiger, im Gegenteil. Kunden müssen sich auf teurere Konten bei vielen Instituten einstellen, darunter natürlich auch die Sparkassen.
Nach aktuellem Stand planen ca. 35% aller Bankinstitute, dieses Jahr Gebühren zu erhöhen, 15% haben das sogar schon getan.
Auch Preise für Überweisungen und Kreditkarten sollen bei 40% der Banken steigen.
Die EY-Organisation hat diese Ergebnisse nach Umfragen im Januar und Februar bei über 100 Bankinstituten veröffentlicht.
Hinzu kommt, dass immer mehr Banken ihren Kunden mit Kündigung drohen, wenn neuen Gebühren und Geschäftsbedingungen nicht zugestimmt wird.
UPDATE 21.02.2022: Klage der Verbraucherzentrale zunächst erfolglos
Leider blieb die Klage der Verbraucherzentrale gegen die Volksbank Welzheim erfolglos. In unserem letzten Update können Sie genauer nachlesen, worum es bei der Klage ging.
Das Landgericht Stuttgart hat nun seine Entscheidung gefällt und diese ist für Verbraucher leider wenig erfreulich. Banken hätten ein Recht, Kunden zu kündigen, wenn diese den geänderten Geschäftsbedingungen nicht zustimmen. Damit hat das Gericht effektiv auch die Methode der Volksbank Welzheim legitimiert, den Kunden mit einer Kündigung des Girokontos zu drohen.
Die Verbraucherzentrale hat nun allerdings entschieden in Berufung zu gehen und vor das Oberlandesgericht zu ziehen. Wir halten Sie hier weiter auf dem Laufenden.
UPDATE 31.01.2022: Klage der Verbraucherzentrale könnte Präzedenzfall werden
Eine Klage der Verbraucherzentrale gegen die relativ kleine Volksbank Welzheim könnte zu einem Präzedenzfall für andere Volksbanken werden.
Die Bank hatte rund 7000 Kunden angeboten, ihr Girokonto für einen garantierten Zeitraum zum monatlichen Preis von fünf Euro weiterzuführen – Dafür sollten die Kunden auf die Rückerstattung von zuvor erhobenen Gebühren verzichten. Entscheidend für die Klage ist dabei, dass den Kunden, sollten sie sich nicht auf diese Bedingungen einlassen, mit Kündigung des Girokontos gedroht wurde. Ein Vorgehen, das wir seit dem Urteil des BGH (Bundesgerichtshof) zu unzulässigen Gebühren bereits bei anderen Banken gesehen haben.
Gegen diese Methoden klagt die Verbraucherzentrale. Unter anderem handele es sich um „unlauteren Wettbewerb“ und „unzulässige Beeinflussung“ durch aggressives Vorgehen gegenüber den Kunden.
Mitte Februar soll ein Urteil fallen und die Folgen könnten Banken in ganze Deutschland betreffen. Wenn nämlich entschieden wird, dass Kunden nicht auf diese Weise gezwungen werden können, neue Konditionen anzunehmen, stärkt dies deren Rechte gegenüber den Geldhäusern ungemein. Auch die Rückerstattung von bisher unzulässig erhobenen Gebühren könnte in diesem Zusammenhang einfacher werden, da den Banken Möglichkeiten genommen werden, sich gegen diese Forderungen zu wehren.
Jahresupdate 2021 zu Volksbank Gebühren
2020 war ein hartes Jahr für Kunden der Volksbank, an vielen Stellen wurden Gebühren erhöht, Filialen wurden geschlossen und Negativzinsen werden immer üblicher. Das wichtigste im Überblick:
- Die ersten Volksbank haben angefangen, Negativzinsen ab dem ersten Cent auf Guthaben zu erheben
- Etwa 12.000 Filialen unterhalten Volks- und Raiffeisenbanken noch in Deutschland aber das Filialsterben geht weiter. Durch Kooperationen mit der Sparkasse versucht man, Filialen zu erhalten
- Interessant ist noch, dass diese Entwicklung trotz insgesamt positiver Bilanzen der Volksbank stattfinden
Update: Riester Verträge der Volksbank enthalten unzulässige Klausel – holen Sie sich 100 Euro zurück
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mach darauf aufmerksam, dass Riester-Sparer zunehmend in laufenden Riester-Verträgen plötzlich Gebühren für die Auszahlung ihrer Rente zahlen sollen. Experten kamen nach einer ausführlichen Durchsicht allerdings zu der Erkenntnis, dass die betreffende Klausel im Vertrag nicht zulässig ist.
Dies wurde nun auch vor Gericht bestätigt. Kunden seien nicht ausreichend über anfallende Kosten informiert worden. Zwar sind die Urteile noch nicht rechtskräftig, allerdings seien die Chancen schon jetzt besser, sich selbst gegen die Vertragsklausel zu wehren, so der Verbraucherschutz.
Die Verbraucherzentrale stellt dazu einen Musterbrief auf ihrer Homepage zur Verfügung.
Gebühren für Kartenzahlung
Gerade während der aktuellen Situation nutzen viele Menschen das kontaktlose Bezahlen und zahlen allgemein viel per Karte statt mit Bargeld.
Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass dieser Service oft nicht Gratis ist und es scheint, als würden die Volksbanken diese Gebühren oft sogar gar nicht ausweisen. Nur durch direkte Nachfrage oder über das Preis und Leistungsverzeichnis wird man über diese informiert. Dabei können hier im Laufe des Jahres hunderte Euro an zusätzlichen Kosten zusammenkommen. Die Gebühren pro Zahlung können dabei bis zu 70 Cent betragen und treten vor allem bei den günstigeren Girokonto Modellen auf.
Nach Recherchen von Verbraucherportalen verlangen aktuell 214 von 440 Volksbanken in Deutschland auf das Bezahlen per Girocard. Im Durchschnitt liegt der Preis bei 0,33 Cent. Auch recht große Institute, etwa die Volksbank Rhein-Ruhr, verlangen pro Transaktion 50 Cent vom Kunden.
In vielen Teilen Deutschlands haben sich Volksbanken und Kreissparkassen zusammengetan und veranlasst, dass ab sofort an den Geldautomaten des jeweils anderen Instituts auch als “Fremdkunde” gebührenfrei Geld abgehoben werden kann.
Somit sollen Menschen für das Abheben von Bargeld einen möglichst kurzen Weg auf sich nehmen müssen, was bei der Eindämmung der Corona Pandemie helfen soll.
Wir informieren hier darüber, welche Volksbanken sich diesem Vorgehen bereits angeschlossen haben. Bisher wurden Gebühren für das Abheben bei Fremdinstituten in folgenden Teilen Deutschlands ausgesetzt:
- Mainz
- Marbach
- Bad-Kreuznach
- Rhein Nahe
Filialschließungen:
Kunden müssen sich darauf einschließen, dass bis auf weiteres viele Filialen der Volksbank geschlossen bleiben. So soll eine Verbreitung des Virus durch Kontakt zwischen Mitarbeitern und Kunden verhindern.
Die Geldautomaten in den Räumlichkeiten der Volksbanken bleiben dabei natürlich trotzdem weiter zugänglich.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Von 1000 Volksbanken in Deutschland zahlt man bei mittlerweile über 150 Gebühren für das Geld Abheben
- In vielen Fällen gibt es ein Kontingent an gratis Abhebungen, bevor Gebühre anfallen
- Geld am Schalter Abheben kann bis zu 2€ kosten
- In manchen Fällen verursachen sogar online Abhebungen Kosten
- Direkt zu den betroffenen Banken weiter unten im Artikel
- 12 Volksbanken erheben mittlerweile bis zu 0,5% Negativzinsen auf angelegtes Geld
- Teils nehmen Volksbanken die Negativzinsen aber wegen schlechter Presse bereits wieder zurück
- In einigen Fällen klagt der Verbraucherschutz nun gegen die Volksbank, um eine Unterlassungserklärung zu erwirken, nach der auch in Zukunft keine Negativzinsen auf das Guthaben von Kunden erhoben werden
UPDATE 19.10.2020: Volksbank Dresden-Bautzen
Für 84.000 Kunden wird das Girokonto bei der Volksbank Dresden-Bautzen ab 2021 teurer. Die Begründung ist dieselbe wir bei den meisten anderen Banken – eine anhaltende Niedrigzinsphase. Einerseits steigen die Grundgebühren um 2 Euro im Monat. Auf der anderen Seite kosten Echtzeitüberweisungen ab diesem Zeitpunkt 48 Cent, Kontoauszüge am Drucker 50 Cent.
Entwicklung der Gebührenerhöhungen bei der Volksbank
So hat die Volksbank 2019 ihre Kreditvergaben um 6,3 Prozent gesteigert und die Gesamtbewertung um 0,6 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Trotz dieser positiven Entwicklungen geht Ingmar Rega, Vorstandschefin des Genossenschaftsverbandes, von weiteren Filialschließungen aus.
Gerade kleinere Ortsbanken geraten nach ihr immer stärker unter finanziellen Druck. Es geht also weniger darum, dass die Volksbank sich die Filialen tatsächlich nicht mehr leisten kann, sie sind einfach nicht rentabel genug.
Die letzte große Gebührenanhebung gab es bei der Volksbank Ruhr-Mitte zuletzt 2012. Mit den neuen Gebührenanpassungen möchte man die gestiegenen Fremdkosten ausgeglichen.
- Brandenburger Bank: 0,5 Prozent Negativzinsen ab 100.000 Euro
- Heidenheimer Volksbank: 0,5 Prozent Negativzinsen auf Tagesgeld, Freibetrag unbekannt
- Raiffeisenbank Gilching: 0,5 Prozent Negativzinsen ab 50.000 Euro
- Raiffeisenbank Oldenburg: 0,5 Prozent Negativzinsen bei Girokonten ab 100.000 Euro. Negativzinsen auf Tagesgeldanlagen gehen aus verfügbaren Aushängen nicht hervor
- Volksbank eG in Warendorf: 0,5 Prozent Negativzinsen bei Girokonten, Freibetrag unbekannt. Negativzinsen auf Tagesgeldanlagen gehen aus verfügbaren Aushängen nicht hervor
- Volksbank Kaiserslautern: 0,5 Prozent Negativzinsen bei Girokonten, Freibetrag unbekannt. Negativzinsen auf Tagesgeldanlagen gehen aus verfügbaren Aushängen nicht hervor
- Volksbank Main-Tauber: 0,5 Prozent Negativzinsen ab 500.000 Euro
- Volksbank Mosbach: 0,5 Prozent Negativzinsen ab 250.000 Euro
- Volksbank Rottweil: 0,35 Prozent Negativzinsen bei Girokonten ab 100.000 Euro. Negativzinsen auf Tagesgeldanlagen gehen aus verfügbaren Aushängen nicht hervor
- Volksbank Gescher: 0,5 Prozent Negativzinsen, Freibetrag unbekannt
Dabei geht es vor allem um zwei Punkte:
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- Die Negativzinsen aufs Tagesgeldkonto gelten nur für Neukunden und haben keinerlei Einfluss auf die Ersparnisse von Bestandskunden. Dies wurde laute der Volksbank in den Medien häufig falsch dargestellt. Wichtiger noch ist laut der Bank, dass besagte Negativzinsen tatsächlich vor den Auswirkungen der Niedrigzinsphase schützen soll.
- Man wolle die Einlagen von Bestandskunden so lange wie möglich vor Negativzinsen bewahren – tatsächlich gibt es bei der Volksbank Fürstenfeldbruck keine Negativzinsen, egal wie hoch die Einlagen sind. Und auch für das Girokonto gilt ein Freibetrag von 20.000 Euro. Bei anderen Banken werden mittlerweile oft ab 100.000 Euro Negativzinsen aufs Tagesgeld erhoben.
In den letzten Monaten seien immer mehr Kunden zur Volksbank gekommen, um hier Geld anzulegen, da eben bei immer mehr anderen Banken Negativzinsen auf das Guthaben berechnet werden. Grund dafür wiederum seien die erhöhten Negativzinsen von 0,5%, die die EZB von Banken für eingelagertes Geld verlangt.
Einige Volksbanken haben deswegen sozusagen entschlossen, sich mithilfe der Negativzinsen vor neuen Kunden zu „schützen“, damit die Kosten für Geldeinlagen für das Institut nicht außer Kontrolle geraten. Dies hätte dann nämlich wirklich zur Folge, dass es auch Negativzinsen auf die Anlagen von Bestandskunden geben würde.
Bisher hat sich dies allerdings bei allen Banken auf Großanleger mit einer Sparsumme ab etwa 100.000 Euro beschränkt. Die erste regionale Volksbank ist hier jetzt den nächsten Schritt gegangen. Bei der Volksbank Fürstenfeldbruck zahlen Kunden, die ihr Tagesgeldkonto nach dem 1. Oktober 2019 eröffnet haben ab dem ersten eingezahlten Cent -0,5% Negativzinsen.
Größte Sicherheitslücke scheint hierbei das Mobile-TAN Verfahren zu sein, bei dem eine extra generierte TAN ans Handy des Kunden geschickt wird, um etwa Überweisungen zu legitimieren. Betrüger besorgen sich zunächst, etwa mithilfe von Phishing Mails, die Zugangsdaten zum Konto und erschleichen sich dann unter Angabe falscher Daten eine SIM Karte im Namen des Kontoinhabers, auf die zukünftige Mobile TANs geleitet werden.
Getroffen hat es bereits die Volksbank Köln-Bonn und die Wiesbadener Volksbank. Besonders frech finden wir einen neuen Trend, mit dem die Banken die Gebührenerhöhungen wenig geschickt zu verschleiern versuchen: Statt von Gebührenerhöhungen zu sprechen, werden stattdessen „neue Kontomodelle“ eingeführt. Da kostet dann ein „WVB Klassik“ mit praktisch denselben Leistungen wie das vorherige, normale Girokonto 3,90 Euro im Monat und so weiter.
Leider wird es mit den Gebührenerhöhungen also wohl weitergehen, wir halten Sie hier auf dem Laufenden.
Wer nach wie vor Dienste wie etwa das Ausdrucken von Kontoauszügen oder Banking in der Filiale nutzen möchte und dies umsonst oder zumindest zu niedrigen Gebühren tun will, muss dafür ein insgesamt teureres Konto in Kauf nehmen. Wer hingegen primär auf das Onlinebanking zurückgreift, kann auch ein in der Grundgebühr günstigeres Konto abschließen. Allerdings steigen bei allen Modellen die Gebühren. Durch die „individuelle Preisgestaltung“ ändert sich also nichts daran, dass am Ende alle mehr zahlen.
Und auch der Abbau von Filialen – zuletzt von 6633 auf 6378 – wird weitergehen. Damit reagiere man auf ein „geändertes Nutzungsverhalten“, also darauf, dass einfach weniger Menschen regelmäßig Filialen nutzen, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.
Und dennoch: die Filialschließungen und Gebührenerhöhungen sollen keinesfalls zum Stillstand kommen. Der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes sagte am Monat in Frankfurt, man wolle die Preise zukünftig „individueller gestalten, je nach tatsächlichem Leistungsbedarf.“ Was genau das bedeutet kann man an den bisherigen Änderungen gut ablesen.
Speziell geht es dabei um die Volksbank Reutlingen. Diese hatte sich in einem neu veröffentlichten Preisaushang zumindest die Möglichkeit eingeräumt, Strafzinsen auf Girokonten, Tagesgeldkonten und Festgelder zu erheben. Die Verbraucherzentrale forderte daraufhin die Bank auf, diese Möglichkeit wieder zu streichen und vor allem, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, die solche Strafzinsen auch in Zukunft ausschließt. Dagegen wiederum wehrt sich die Volksbank, da man nicht voraussehen könne, wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln.
Aus diesem Grund klagt die Verbraucherzentrale nun, um die Unterlassungserklärung zu erzwingen. Während man vielleicht zunächst denken könnte, dass einen das Verfahren persönlich nicht betrifft, sollte man seine Wirkung auf keinen Fall unterschätzen. Das Urteil des Bundesgerichtshofes könnte Zukunftsweisend dafür sein, wie auch andere Banken mit dem Guthaben von Kunden umgehen. Denn – so hat man in der Vergangenheit immer wieder gesehen – wenn den Banken freie Hand mit ihren Gebühren gegeben wird, wird dies von den Instituten häufig auch ausgenutzt.
Als Alternative bietet die Bank ein reines Online Konto, bei dem keine Pauschalgebühren erhoben werden. Dafür sind dann allerdings alle möglichen „analogen“ Leistungen kostenpflichtig. So sollen etwa Auszahlungen in der Filiale 5 Euro pro Vorgang kosten. Ob so ein Online Konto allerdings eine faire Alternative für langjährige Kunden ist, ist fragwürdig. Grade ältere Menschen werden wohl einfach die höheren Kosten entrichten, statt zu einer reinen online Variante zu wechseln.
Aber auch in den günstigeren Tarifen erhöhen sich die Preise. Wer etwa das günstigste Angebot mit dem Klassik Tarif wahrnimmt zahlt etwa für Vorgänge im Online Banking, wie zum Beispiel Überweisungen, ganze 20 Cent pro Vorgang. Ausgeführte Daueraufträge kosten 45 Cent, die Bankkarte kostet hier 12 Euro im Jahr.
Volksbank erhöht Gebühren vor allem in ländlichen Gebieten
Wie die Sparkasse ist auch die Volksbank auf unterschiedliche Regionen aufgeteilt. Insgesamt gibt es etwa 1000 Volksbanken in Deutschland und ganze 150 von diesen haben bereits Gebühren für das Abheben von Bargeld etabliert, zumindest unter bestimmten Umständen.
Wie auch bei den Gebührenerhöhungen der Sparkasse sind interessanterweise vor allem ländliche Regionen betroffen. Zwei Gründe, warum das Direktkonto der Volksbank betroffen ist, sind besonders naheliegend:
Erstens kann man vermuten, dass Städter eher bereit sind, ihr Konto zu wechseln, da auch das Durchschnittsaltern in den Dörfern und Vorstädten oft deutlich höher ist, als in den Metropolen.
Zweitens führen kleine Bankfilialen im ländlichen Gebiet einen besonders harten Kampf, um profitabel zu sein. Während städtische Filialen Zugriff auf sehr viel mehr Menschen haben und dementsprechend mehr profitable Produkte – wie etwa Autokredite – an den Mann bringen, haben die Filialen in den Dörfern eher eine Stammkundschaft, die einfach ihr angelegtes Geld verwaltet und sich regelmäßig seine Kontoauszüge abholt.
Dieses Problem verstärkt sich wiederum durch das Wegfallen von Filialen, da immer mehr Kunden zu Direkt- und Onlinebanken getrieben werden. Alleine in den letzten zehn Jahren haben Raiffeisenbanken und Sparkassen zusammen rund 5000 Zweigstellen geschlossen. Es handelt sich um einen Teufelskreis, der kaum zu durchbrechen ist. Die Volksbank erhöht Gebühren also zum Teil auch aus der Not heraus.
Die Modelle sind unterschiedlich, nicht jeder ist zwangsweise betroffen
An dieser Stelle sollte allerdings auch gesagt sein, dass es nicht einfach so ist, dass jetzt jeder Kunde bei den betroffenen Filialen plötzlich pro Abhebung 3 Euro zahlt oder ähnliches. Es ist noch nicht genau heraus, wer bei welcher Bank wie viel zahlt – es gibt hier aber definitiv Unterschiede bzw. unterschiedliche Modelle, die man in der Einzelrecherche der Banken entdecken kann.
So setzen sich Volksbank Gebühren bei verschiedenen Instituten zusammen
REGIONALE BANK | GEBÜHREN |
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VR Giro Privat Konto der Volksbank Lahr |
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Das Online-Girokonto der Volksbank Passau |
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VR-Giro Classic / VR-Giro Premium-Konto der Volksbank Meßkirch |
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Nach unseren neusten Informationen gibt es eine Reihe von weiteren Banken, die ebenfalls ähnliche Modelle eingeführt haben. Volksbank Gebühren fallen auch hier an, wenn ein bestimmtes Kontingent an Freiabhebungen aufgebraucht ist. Unter anderem sind das:
- Volks und Raiffeisenbank Muldental
- VR Bank Schopfheim-Maulburg
- VR Bank Neuburg-Rain
- Raiffeisenbank Rheinbach Voreifel
- Volksbank Spree-Neiße
- Raiffeisenbank Gotha
- Raiffeisenbank Ratzeburg
- VR Bank Erding
WICHTIG zu erwähnen ist hier allerdings, dass es sich in fast allen Fällen bei den Kontoführungsgebühren Volksbank um bestimmte Kontomodelle handelt. Der Tausch sieht im Prinzip so aus: geringere Grundgebühren gegen mehr kostenpflichtige Leistungen. Trotzdem sind teils 2 Euro für das Abheben ab Schalter natürlich wirklich ein hoher Preis. Und für die Konten ohne Gebühren für separate Leistungen zahlt man bis zu 7,90 Euro.
Das Problem willkürlicher Modelle
Generell ist man sich mittlerweile darüber einig, dass es nicht mehr allzu lange kostenlose Girokonten geben wird und die meisten Leute sind sogar zu einem gewissen Grad bereit, das zu akzeptieren. Kritisch wird es allerdings bei dem, was wir oben in der Tabelle sehen. Die Volksbank erhöht Gebühren recht willkürlich, bei den Preismodellen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Diese undurchsichtigen Volksbank Gebühren sind ebenfalls darauf zurück zu führen, dass die Bank eben regional geführt wird und sich die Banken separat mit Gebühren und Finanzierungsproblem auseinandersetzen.
Dementsprechend äußert sich auch Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes: „Dass Konten auch etwas kosten, ist in Ordnung. Aber wir fordern von der Politik, Verbraucher vor Willkür beim Anheben der Kosten zu schützen.“
Wie so oft ist das Problem die fehlende Transparenz der Banken – Würde offener darüber gesprochen werden, wieso sich die Gebühren erhöhen und was die Probleme der Banken sind (vor allem auf dem Land), gäbe es deutlich weniger Frustration und Ärger bei den Kunden.
Zurzeit wird durch die Erhöhungen von Gebühren durch Filialbanken die Idee allerdings immer verlockender, sich doch nach alternativen um zu sehen. Denn noch gibt es kostenlose Girokonten.
Kostenloses Girokonto finden
Selbst informieren
Im Moment ist es allerdings noch nötig und am besten, sich einfach selbst bei der eigenen Bank zu informieren, um zu sehen, wie es um die eigenen Gebühren steht. Wie man an der Tabelle gut sieht, gibt es recht große Unterschiede in den Bezahlmodellen und teils müssen sich Menschen, die zum Beispiel nur einmal im Monat Geld abheben, vielleicht gar keine Gedanken machen – die meisten Volksbank Gebühren etwa betreffen vor allem Vielabheber.
Auf dem meisten bei unserer Recherche besuchten Websites war es recht einfach, die entsprechenden Informationen zu finden, allerdings gab es auch Ausnahmen. Im Fall der Fälle hilft aber immer noch ein Anruf oder Besuch, dafür ist man schließlich bei einer Filialbank.
Neuste Entwicklungen: Volksbank Negativzinsen
Neben den hier bisher aufgezählten Volksbank Gebühren bei verschiedenen Instituten gibt es auch Negativzinsen einiger Banken auf das bestehende Guthaben. Diese Negativzinsen der Volksbank müssen in manchen Fällen bereits ab dem ersten Euro gezahlt werden.
Die höchsten Negativzinsen berechnet die Volksbank Reutlingen mit 0,5% auf das Girokontoguthaben ab dem ersten Euro und ab 10.000 Euro auch auf Geld auf dem Tagesgeldkonto der Volksbank. Eine Beispielrechnung: Wer 5.000 Euro auf seinem Konto bei der Volksbank Reutlingen hat, besitzt nach einem Jahr nur noch 4.840 Euro. Insgesamt erheben mittlerweile 12 Volksbanken diese Strafzinsen.
Volksbank Reutlingen Raiffeisenbank Gmund VR Bank Donau-Mindel Volksbank Ermstal-Alb Volksbank Baden-Baden Volksbank Pinneberg-Elmshorn Dresdner Volksbank Volksbank Stendal Raiffeisenbank Südstormarn Mölln VR Bank Mittelsachsen VR Bank Niederschlesien Volksbank Eisenberg | -0,5% -0,4% -0,4% -0,4% -0,4% -0,4% -0,4% -0,4% -0,4% -0,3% -0,01% Individuell |
Auf die Frage, wie man auf die immer weiter steigenden Kosten reagieren soll, sagt Verbraucherexperte Hermann-Josef Tenhagen im Interview mit der Zeit Online: „Die Bank wechseln! Wir haben (…) nach wie vor drei Anbieter ausgemacht, die quasi kostenlose Girokonten anbieten: die Consorsbank, die DKB und Comdirect.“
Erste Banken ziehen Negativzinsen zurück
Nach einer ganzen Lawine von schlechter Presse, die sich über die Volksbank nach den Ankündigungen zu Negativzinsen ergossen hat, scheint es, als würde das Unternehmen einen Rückzieher machen.
Die Volksbank Reutlingen hat angekündigt, nun doch keine Negativzinsen auf die Girokonten der Kundschaft erheben zu wollen. Wortwörtlich schreibt der Vorstand der Bank in einem Brief an die Kunden bezüglich einer Überarbeitung des Preismodells: „Die Überarbeitung sieht keinerlei negative Zinsen vor.“ Man wird sehen müssen, ob weitere Banken folgen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Volksbank Gebühren senken?
Die Volksbank ist eine Genossenschaftsbank so wie etwa ein Drittel aller Filialbanken in Deutschland. Eine Genossenschaftsbank setzt sich für ihre Mitglieder ein und verspricht ihren Mitgliedern eine Beteiligung am Gewinn des Unternehmens. Bei der Volksbank können Sie sich für eine Mitgliedschaft bewerben, wenn Sie bereits Kunde sind.
Als Mitgleid werden Sie zum Teilhaber der Volksbank und verpflichten sich Anteile am Unternehmen zu zeichnen. Eine Mitgliedschaft kostet nichts und Sie erhalten auf ihre Anteile eine jährliche Dividende. Die Dividende ist regional stark unterschiedlich und beträgt ca. 2-6%. Durch diese Dividende können Sie die Volksbank Gebühren teilweise wieder reinholen, wenn Sie nicht auf ein kostenloses Girokonto umsteigen möchten.
Fazit
Das Fazit zum Thema „Volksbank erhöht Gebühren“ fällt leider sehr ähnlich aus, wie das zur Sparkasse: Wer auch in den nächsten drei Jahren noch ein Konto haben will, bei dem man zumindest theoretisch um alle Gebühren herumkommt, wird sich von der Filialbank verabschieden und bei den Online Konten umsehen müssen.
Ansonsten muss man eben abwägen, wie viel einem der persönliche Service, persönliche Beratung und die Dienste am Schalter wert sind – zumindest, solange die örtliche Filiale noch existiert. Es deutet nämlich weiterhin vieles daraufhin, dass sich die Welt generell von Filialen und Bargeld verabschiedet und dass sich Banken und Einzelhandel in diesem Vorhaben einig sind. Auch dies könnte ein Grund für erhöhte Gebühren bei der Abhebung sein. Mehr dazu in den unten verlinkten Artikeln.
Bildquelle: Vielen Dank an MichaelGaida für das Bild (MichaelGaida/www.pixabay.de)
Redakteur: Stephan Gert

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13 Antworten
Jetzt 4.90euro eine Erhöhung um fast 70 Prozent und nicht 40 Konto wird auf jeden Fall gekündigt kriegen den Hals nicht voll das hat mit Geld abgeben nichts zu tun Dicke bonis müssen gezahlt werden schämt euch
Diesem Erhoeungen sind eine Sauerei
Angefangen habe ich mit .ca. 8 €
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