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Beliebteste Banken Deutschland: Sparkasse verliert 2023 an Boden

Artikel wurde 18 Mal aktualisiert.
Letztes Update 9. November 2023
beliebteste banken deutschland

Laut Umfrageergebnissen bleiben die Sparkassen und Volksbanken was die Kundenanzahl angeht beliebteste Banken in Deutschland. Dennoch musste sie in den letzten Jahren bei den Gehalts- und Girokonten deutlich Federn lassen und verlieren auch als Marken an Beliebtheit.

Was Sie wissen müssen

  • Die Filialbanken wie Sparkasse, Volksbanken und Commerzbank stagnieren seit Jahren, was die Kundenanzahl angeht.
  • Unter anderem liegt das an der ständig steigenden Konkurrenz durch Direkt- und Online Banken.
  • Laut dem Marktforschungsinstitut YouGov ist die Sparkasse 2023 nicht mehr die beliebteste Bank in Deutschland. Diesen Platz hat die ING übernommen. Hier geht es allerdings um die Marke „Sparkasse“, nicht um Kundenzahlen.
  • Bislang können die Filialbanken ihre Spitzenpositionen behaupten, was die Kundenzahlen angeht, da vielen Menschen ein Filialnetz wichtig ist.
  • Bei vielen Kunden kann man hier allerdings auch reine Gewohnheit vermuten, obwohl ein online Konto günstiger wäre.
  • Die Filialnetzte und Mitarbeiterzahlen der Banken schrumpfen rasant. Durch das Online Banking werden Filialen immer weniger genutzt und rechnen sich in vielen Orten nicht mehr. Gleichzeitig fallen mittlerweile auch für alle direkt in der Bank durchgeführten Dienstleistungen Kosten an.
  • Es kann also sein, dass man sich wohl oder übel sowieso irgendwann daran gewöhnen muss, ohne Filialen auszukommen.

Wie Sie vorgehen können

  • Überlegen Sie sich einmal in Ruhe, ob Sie die Filialen Ihrer Bank tatsächlich nutzen.
  • Ist das nicht der Fall, empfehlen wir, dass Sie sich auch einmal bei den Direktbanken umsehen.
  • Häufig sind die Gebühren hier geringer, angefangen bei Kontoführungsgebühren bis zu Debitkarten und Banking im Ausland.
  • Am besten schauen Sie dafür in unseren Girokonto Vergleich.
Wann waren Sie das letzte Mal in einer Bankfiliale, um etwas persönlich zu klären?
124 Stimmen

Die Marke Sparkasse verliert an Bedeutung

Spätestens das Ranking des Marktforschungsinstituts YouGov von 2023 zeigt: Die Sparkasse verliert als Marke an Boden. Über viele Jahre war die Sparkasse bei den Kunden auf Platz 1 der beliebtesten Banken, diese Wahrnehmung hat sich nun aber geändert.

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Quelle: YouGov.com

Unter anderem mag das an den Gebührenerhöhungen der letzten Jahre liegen oder auch daran, dass die Sparkasse die steigenden Leitzinsen nur sehr zögerlich an die Kundschaft weitergibt, was etwas Tagesgeldkonten und Festgeldkonten betrifft.

YouGov erstellt jährlich ein Ranking der beliebtesten deutschen Marken basierend auf dem eigenen Branchenindex und verschiedenen Kriterien wie Qualität, Kundenzufriedenheit und Preis-Leistungsverhältnis. In der Kategorie „Banken“ führt die ING mit 16,5 Punkten vor der Sparkasse und der Volks- und Raiffeisenbank.

Weitere Banken in den Top Fünf sind die DKB Deutsche Kreditbank und die Sparda-Bank. Die Ergebnisse basieren auf Online-Interviews mit der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren und berücksichtigen die Meinungen von Markenkennern, Markenbewertern und Personen, denen die Marke unbekannt ist.

Wichtig anzumerken ist hier, dass die Beliebtheit der Marke nicht mit der wirklichen Anzahl von Kunden zu verwechseln ist, bei der die Sparkasse weiterhin Marktführer ist.

Empfehlungen für einen Wechsel: Sollten Sie doch mit dem Gedanken spielen, zu einer Direkt- oder Online Bank zu wechseln, sind unsere Empfehlungen aktuell ganz klar die Santander Bank und das C24 Konto von Check24. Lesen Sie mehr zu den Konten in unseren Detailartikeln.

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Mehr zum Santander Girokonto

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Sparkassen weiterhin beliebteste Banken der Deutschen

Das Statistik-Portal führt ebenfalls Umfragen zum Thema: beliebteste Banken in Deutschland, die sich konkret auf die beliebtesten Banken zum Führen eines Girokontos bzw. Gehaltskontos in den Jahren 2014 bis 2018 beziehen. Mittlerweile sind zudem auch Zahlen bis 2023 veröffentlicht.

Es zeigt sich, dass auch 2023 für rund 35% der Deutschen die Sparkassen weiterhin der am meisten genutzte Anbieter für Girokonten ist. Und das mit großem Abstand! Auf dem 2. Platz folgen die Volksbanken/Raiffeisenbanken mit ca. 13% der Kunden, die dort über ein Gehalts-/Girokonto verfügen. Auf den Rängen 3 bis 5 rangieren 2022 die Commerzbank (10%), die Deutsche Bank (8%) und die Postbank (7%). Die Siegerplätze gehen also allesamt an Filialbanken. Doch ist die kundenstärkste Bank auch gleichzeitig die beste Filialbank? Diese Frage und noch mehr klärt der Filialbanken Vergleich.

Am nächsten an den Filialbanken als Direktbank ist die ING mit 5% der Privatkonten in Deutschland. Das hat auch gute Gründe, die ING bietet sehr gute Konditionen und wir empfehlen regelmäßig das ING Girokonto.
Die beliebtesten Banken in Deutschland
Marktanteil der verschiedenen Banken in Deutschland

Blickt man auf die Entwicklung zwischen 2010 und 2020, so zeigt sich trotz steigender Konkurrenz ein sehr leichter Aufwärtstrend bei den Sparkassen. Gab es 2010 bei den Sparkassen noch 38,3 Mio. Gehalts- und Girokonto-Kunden, stiegen die Zahlen bis 2015 auf 39,2 Mio., 2020 auf 39,3 Mio. und bis Ende 2022 auf 40,2 Millionen Konten.

sparkassen anzahl girokonten
Anzahl der Girokonten bei Sparkassen in Deutschland von 2009 bis 2022

Ihren bisherigen Tiefstand erreichten die Girokonten bei den Sparkassenverbänden 2011 mit 38,06 Mio. Konten. Seitdem lässt sich wieder eine leichte Steigung erkennen.

Die Zahlen der Gehalts- und Girokonto-Kunden bei den Volksbanken/Raiffeisenbanken stiegen im Zeitraum von 2010 von 16,68 Mio. auf 18,56 Mio. im Jahr 2018 kontinuierlich an. Seitdem ist hier allerdings ein starker Abwärtstrend zu erkennen, der 2022 17,94 Millionen erreicht.

Etwas anders verhält es sich bei den Kundenzahlen der Postbank, die von 2010 über die Jahre bis hin zu 2018 um über eine Million stiegen (6,0 Mio. auf 7,1 Mio. Kunden). Mittlerweile hat sich der Trend allerdings wieder deutlich gedreht und die Postbank steht 2020 bei 6,26 Mio. Kunden.

Wieso verlieren Filialbanken an Beliebtheit?

Gründe in der Übersicht:

  • Steigende Gebühren
  • Mehr Konkurrenz durch Direktbanken
  • Schrumpfende Filialnetzte
  • Schlechtere Zinsen als bei anderen Banken

Natürlich ist es naheliegend, dass die Erhöhung von Gebühren und die zunehmende Offenheit gegenüber dem oft günstigeren Onlinebanking dafür verantwortlich sind, dass Filialbanken teils stagnieren, teils schrumpfen, was den Kundenstamm angeht.

Hinzu kommt jetzt, dass der Leitzins durch die Europäische Zentralbank deutlich angehoben wurde. Bei Tagesgeldkonten und Festgeldkonten führt das in vielen Fällen zu deutlich besseren Zinsen. Die Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken sind hingegen sehr zögerlich, was die Weitergabe der besseren Zinsen an die Kunden angeht. Auch da kann für viele ein Grund sein, zu wechseln.

Da Filialschließungen und Gebühren für Girokonten ohne eine Ende in Sicht weiter zunehmen, kann man davon ausgehen, dass sich diese Entwicklungen fortsetzen werden, auch wenn heute noch viele Menschen ein Konto bei einer Filialbank haben, obwohl sich eine Direktbank anbieten würde. Betrachtet man zumindest die Konditionen, liegen die Direktbanken in unserem großen Girokonto Vergleich deutlich vor den Filialbanken.

Tipp: Überlegen Sie sich, ob Sie wirklich eine Filialbank brauchen, indem Sie zum Beispiel beobachten, wie oft Sie die Beratung in der Zweigstelle pro Jahr wirklich nutzen. Vielleicht ist ein günstigeres Konto bei einer Direktbank eine Alternative, die Ihnen im Jahr viel Geld sparen kann.

Zum Girokonto Vergleich

Bei der Auswahl der richtigen Bank ist für viele eine nahegelegene Filiale wichtig

Nimmt man die Kontozahlen der Sparkassen und Volksbanken/Raiffeisenbanken zusammen, kam man 2022 auf über 58 Mio. Deutsche, die ihre Gehalts- und Girokonten hier führen. Damit sind sie nach wie vor mit Abstand beliebteste Banken in Deutschland. Laut der repräsentativen Studie „Wie Kunden Bank wollen” der Unternehmensberatung EUROGROUP CONSULTING können diese Banken insbesondere mit einem bundesweit stark verzweigten Filialnetz und dem damit verbundenen persönlichen Service bei den Kunden punkten.

Dies ist somit bei der Auswahl der richtigen Bank das entscheidende Kriterium und steht damit noch vor dem Wunsch, ein kostenloses Girokonto zu besitzen.

Zahlen beliebteste Banken:

Sparkasse
Volksbank
Postbank
Ca. 11.000
Fiilialen
Ca. 7.500
Filialen
Ca. 850
Filialen
Ca. 33 Mio.
Kunden
Ca. 13,5 Mio.
Kunden
Ca. 6,2 Mio.
Kunden
Ca. 200.000
Mitarbeiter
Ca. 135.000
Mitarbeiter
Ca. 15.000
Mitarbeiter

Trotz gegenteiliger Prognosen der Finanzexperten vom Filialen verdrängenden Online-Banking und den daraus folgenden massiven Schließungen von Zweigstellen, ist für fast 2/3 der Deutschen eine Bankfiliale in der Nähe wichtiger als die ständige Erreichbarkeit via Telefon oder Internet oder ein breit gefächertes Angebot an verschiedenen Girokonten und Dienstleistungen. Besonders interessant:

Der Wunsch nach einer Filiale nahe dem Wohnort wird auch von jungen Bankkunden (18 bis 24 Jahre) geteilt, die mit dem Internet und dessen Vorteilen groß geworden sind. Für Informationszwecke wünscht sich diese Altersgruppe jedoch auch detailliertere Angebote und Dienstleistungen auf den Internetpräsenzen ihrer Banken.

In den vergangen Jahren hat die Postbank regelmäßig angekündigt, Filialen schließen zu wollen und dies auch durchgeführt. Auch die Sparkassen und die Volksbanken/Raiffeisenbanken sind regelmäßig mit solchen Meldungen in den Nachrichten vertreten. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich die klassische Filialbank bei den beliebtesten Banken auf lange Sicht nicht wird durchsetzen können, da eben das besagte Hauptanliegen vieler Kunden – die Filiale in der Nähe zu haben – von den Instituten stetig abgebaut wird.

Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip

Was spricht für und gegen die beliebtesten Banken in Deutschland?
Perspektiven aus unserer Redaktion.

Beliebteste Banken Deutschland

Vorteile
Spricht dafür
Die beliebtesten Banken nach Kundenzahl in Deutschland sind allesamt Filialbanken und haben die entsprechenden Vorteile. Das heißt: Ein relativ dichtes Filialnetz und persönliche Betreuung. Hinzu kommt natürlich, dass etwa Sparkassen und Volksbanken einen sehr guten Ruf genießen und als seriös und zuverlässig gelten.
Nachteile
Spricht dagegen
Nur, weil die meisten Menschen bei den besagten Banken sind, heißt das nicht, dass diese auch am besten sind. Besonders wenn es zum Beispiel um Debit- und Kreditkarte sowie Online-Funktionalität geht, hinken die alteingesessenen Banken oft hinterher. Das sieht man auch daran, dass die Beliebtheit der Filialbanken in den letzten Jahren bei Umfragen sinkt.

Fazit

Wenn Sie regelmäßig Filialen nutzen, spricht nicht viel dagegen, bei einer Filialbank zu bleiben. Allerdings kommen besonders bei Sparkassen und Volksbanken fast ausnahmslos höhere Kosten auf Sie zu. Nach unseren Recherchen gibt es etwa praktisch keine Sparkassen mehr, die kostenlose Konten anbieten. Generell tendieren wir deswegen dazu, zu empfehlen, sich zumindest bei anderen Anbietern einmal umzusehen und zu prüfen, wie viel Geld Sie hier sparen können.

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