Laut Umfrageergebnissen bleiben die Sparkassen und Volksbanken beliebteste Banken in Deutschland. Dennoch musste sie in den letzten Jahren bei den Kundenzahlen der Gehalts- und Girokonten deutlich Federn lassen.
Was Sie wissen müssen
- Die Filialbanken wie Sparkasse, Volksbanken und Commerzbank befinden sich seit Jahren in einem Abwärtstrend, was die Kundenanzahl angeht.
- Unter anderem liegt das an der ständig steigenden Konkurrenz durch Direkt- und Online Banken.
- Bislang können die Filialbanken dennoch ihre Spitzenpositionen behaupten, da vielen Menschen ein Filialnetz wichtig ist.
- Bei vielen Kunden kann man hier allerdings auch reine Gewohnheit vermuten, obwohl ein online Konto günstiger wäre.
- Die Filialnetzte und Mitarbeiterzahlen der Banken schrumpfen rasant. Durch das Online Banking werden Filialen immer weniger genutzt und rechnen sich in vielen Orten nicht mehr. Gleichzeitig fallen mittlerweile auch für alle direkt in der Bank durchgeführten Dienstleistungen Kosten an.
- Es kann also sein, dass man sich wohl oder übel sowieso irgendwann daran gewöhnen muss, ohne Filialen auszukommen.
Wie Sie vorgehen können
- Überlegen Sie sich einmal in Ruhe, ob Sie die Filialen Ihrer Bank tatsächlich nutzen.
- Ist das nicht der Fall, empfehlen wir, dass Sie sich auch einmal bei den Direktbanken umsehen.
- Häufig sind die Gebühren hier geringer, angefangen bei Kontoführungsgebühren bis zu Debitkarten und Banking im Ausland.
- Am besten schauen Sie dafür in unseren Girokonto Vergleich.
Das Statistik-Portal Statista hat eine Umfrage zum Thema: beliebteste Banken in Deutschland durchgeführt, die sich konkret auf die beliebtesten Banken zum Führen eines Girokontos bzw. Gehaltskontos in den Jahren 2014 bis 2018 bezieht. Mittlerweile sind zudem auch Zahlen bis 2022 veröffentlicht.
Sparkassen weiterhin beliebteste Banken der Deutschen
Es zeigt sich, dass auch 2022 für rund 36% der Deutschen die Sparkassen weiterhin der beliebteste Anbieter für Giro- und Gehaltskonten sind. Und das mit großem Abstand! Auf dem 2. Platz folgen die Volksbanken/Raiffeisenbanken mit ca. 13% der Kunden, die dort über ein Gehalts-/Girokonto verfügen. Auf den Rängen 3 bis 5 rangieren 2022 die Commerzbank (9%), die Deutsche Bank (8%) und die Commerzbank (Postbank 7%). Die Siegerplätze gehen also allesamt an Filialbanken. Doch ist die beliebteste Bank auch gleichzeitig die beste Filialbank? Diese Frage und noch mehr klärt der Filialbanken Vergleich.
Blickt man auf die Entwicklung zwischen 2010 und 2020, so zeigt sich trotz anhaltender Beliebtheit dennoch ein Abwärtstrend bei den Sparkassen. Gab es 2010 bei den Sparkassen noch 34,7 Mio. Gehalts- und Girokonto-Kunden, sanken die Zahlen 2011 auf 33,9 Mio., 2012 auf 33,2 Mio., 2013 auf 32,2 Mio. und steigt bis 2020 wieder leicht auf 33,26 Mio. Kunden.
Ihren bisherigen Tiefstand erreichten die Sparkassenverbände 2014 mit 31,8 Mio. Kunden. Seitdem lässt sich zwar wieder eine leichte Steigung erkennen, doch auch die 33,26 Mio. Kunden im Jahr 2020 erreichen bei weitem nicht die Ausgangszahl von 2010.
Die Zahlen der Gehalts- und Girokonto-Kunden bei den Volksbanken/Raiffeisenbanken stiegen im Zeitraum von 2010 von 13,4 Mio. auf 15,0 Mio. im Jahr 2014 kontinuierlich an. Seitdem ist hier allerdings ebenfalls ein Abwärtstrend zu erkennen, der 2020 mit 13,7 Mio. Kunden etwa wieder auf die Ausgangsposition aus dem Jahr 2010 gesunken ist.
Etwas anders verhält es sich bei den Kundenzahlen der Postbank, die von 2010 über die Jahre bis hin zu 2018 um über eine Million stiegen (6,0 Mio. auf 7,1 Mio. Kunden). Mittlerweile hat sich der Trend allerdings wieder deutlich gedreht und die Postbank steht 2020 bei 6,26 Mio. Kunden.
Filialbanken haben weniger Kunden
Natürlich ist es naheliegend, dass die Erhöhung von Gebühren und die zunehmende Offenheit gegenüber dem oft günstigeren Onlinebanking dafür verantwortlich sind, dass sich bei den Filialbanken zunehmend ein Abwärtstrend entwickelt.
Da Filialschließungen und Gebühren für Girokonten ohne eine Ende in Sicht weiter zunehmen, kann man im Prinzip davon ausgehen, dass sich diese Entwicklungen fortsetzen werden, auch wenn heute noch viele Menschen ein Konto bei einer Filialbank haben, obwohl sich eine Direktbank anbieten würde. Betrachtet man zumindest die Konditionen, liegen die Direktbanken in unserem großen Girokonto Vergleich deutlich vor den Filialbanken.
Zum Girokonto Vergleich
Bei der Auswahl der richtigen Bank ist für viele eine nahegelegene Filiale wichtig
Nimmt man die Kundenzahlen der Sparkassen und Volksbanken/Raiffeisenbanken zusammen, kam man 2020 auf über 46 Mio. Deutsche, die ihre Gehalts- und Girokonten hier führen. Damit sind sie nach wie vor mit Abstand beliebteste Banken in Deutschland. Laut der repräsentativen Studie „Wie Kunden Bank wollen” der Unternehmensberatung EUROGROUP CONSULTING können diese Banken insbesondere mit einem bundesweit stark verzweigten Filialnetz und dem damit verbundenen persönlichen Service bei den Kunden punkten.
Dies ist somit bei der Auswahl der richtigen Bank das entscheidende Kriterium und steht damit noch vor dem Wunsch, ein kostenloses Girokonto zu besitzen.
Zahlen beliebteste Banken:
Sparkasse |
Volksbank |
Postbank |
Ca. 11.000 Fiilialen |
Ca. 7.500 Filialen |
Ca. 850 Filialen |
Ca. 33 Mio. Kunden |
Ca. 13,5 Mio. Kunden |
Ca. 6,2 Mio. Kunden |
Ca. 200.000 Mitarbeiter |
Ca. 135.000 Mitarbeiter |
Ca. 15.000 Mitarbeiter |
Trotz gegenteiliger Prognosen der Finanzexperten vom Filialen verdrängenden Online-Banking und den daraus folgenden massiven Schließungen von Zweigstellen, ist für fast 2/3 der Deutschen eine Bankfiliale in der Nähe wichtiger als die ständige Erreichbarkeit via Telefon oder Internet oder ein breit gefächertes Angebot an verschiedenen Girokonten und Dienstleistungen. Besonders interessant:
Der Wunsch nach einer Filiale nahe dem Wohnort wird auch von jungen Bankkunden (18 bis 24 Jahre) geteilt, die mit dem Internet und dessen Vorteilen groß geworden sind. Für Informationszwecke wünscht sich diese Altersgruppe jedoch auch detailliertere Angebote und Dienstleistungen auf den Internetpräsenzen ihrer Banken.
In den vergangen Jahren hat die Postbank regelmäßig angekündigt, Filialen schließen zu wollen und dies auch durchgeführt. Auch die Sparkassen und die Volksbanken/Raiffeisenbanken sind regelmäßig mit solchen Meldungen in den Nachrichten vertreten. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich die klassische Filialbank bei den beliebtesten Banken auf lange Sicht nicht wird durchsetzen können, da eben das besagte Hauptanliegen vieler Kunden – die Filiale in der Nähe zu haben – von den Instituten stetig abgebaut wird.
Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip
Was spricht für und gegen die beliebtesten Banken in Deutschland?
Perspektiven aus unserer Redaktion.
Beliebteste Banken Deutschland
Spricht dafür
Die beliebtesten Banken in Deutschland sind allesamt Filialbanken und haben die entsprechenden Vorteile. Das heißt: Ein relativ dichtes Filialnetz und persönliche Betreuung. Hinzu kommt natürlich, dass etwa Sparkassen und Volksbanken einen sehr guten Ruf genießen und als seriös und zuverlässig gelten.
Spricht dagegen
Nur, weil die meisten Menschen bei den besagten Banken sind, heißt das nicht, dass diese auch am besten sind. Besonders wenn es zum Beispiel um Debit- und Kreditkarte sowie Online-Funktionalität geht, hinken die alteingesessenen Banken oft hinterher.
Fazit
Wenn Sie regelmäßig Filialen nutzen, spricht nicht viel dagegen, bei einer Filialbank zu bleiben. Allerdings kommen besonders bei Sparkassen und Volksbanken fast ausnahmslos höhere Kosten auf Sie zu. Nach unseren Recherchen gibt es etwa praktisch keine Sparkassen mehr, die kostenlose Konten anbieten. Generell tendieren wir deswegen dazu, zu empfehlen, sich zumindest bei anderen Anbietern einmal umzusehen und zu prüfen, wie viel Geld Sie hier sparen können.
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2 Antworten
Die Zahlen müssen mal überholt werden.
Ing Diba hat seiten langem in D z.B. über 8 Mio Kunden – siehe Quelle
Viele Grüße
https://www.modern-banking.de/marktanteil_direktbanken.htm
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-tages-das-sind-die-groessten-direktbanken-in-deutschland-14859123.html
Hallo Thomas,
vielen Dank für den Hinweis, wir werden uns so bald wie möglich darum kümmern.
Beste Grüße
die Redaktion