Ist eigentlich aktuell Festgeld sinnvoll? Dieser Frage wollen wir mit folgendem Artikel nachgehen. Dabei schauen wir uns an, warum gerade zu Zeiten der Inflation Geldanlegen auf einem Festgeldkonto wieder attraktiv ist, wo es den besten Zinssatz gibt, welche Laufzeiten sinnvoll sind und welche Sicherheiten es gibt.
Was Sie wissen müssen
- Mit Blick auf die Inflation wird Festgeld durch steigende Zinsen wieder attraktiver.
- Festgeldzinsen über 3% möglich.
- Festgeld sinnvoll, sicher, risikoarm und kann zum Vermögenaufbau dienen.
Wie Sie vorgehen können
- Vergleichen Sie verschiedene Konditionen, um das beste Angebot zu finden. Dafür haben wir einen Festgeld Vergleich eingerichtet.
- Wir empfehlen eine Kombination von Festgeld mit Tagesgeld und ETF Sparplänen.
Die 3 Festgeldkonten mit den höchsten Zinsen in Deutschland
Mit einem Festgeldkonto in Deutschland können Sie eigentlich nicht viel falsch machen und diese bieten beste Sicherheiten.
Opel Bank Festgeld: 2,60% - 3,00% p.a. (12 - 36 Monate) Zinsen
CreditPlus: 2,30% - 2,65% p.a. (ab 3 – 84 Monaten Laufzeit)
Klarna: 2,67% - 3,03% p.a. (ab 6 – 48 Monate Laufzeit)
Die 3 Festgeldkonten mit den höchsten Zinsen im europäischen Ausland
Höhere Zinssätze gibt es teilweise im europäischen Ausland, auch hier ist Festgeld sinnvoll. Ganz oben steht eine italienische Bank, gefolgt von einer litauischen Bank und einem französischen Finanzinstitut.
Banca Progetto:3,5% - 3,85% p.a. (6 Monate – 3 Jahre)
CA Consumer Finance: 2,70% - 3,10% p.a. (3 Monate – 7 Jahre)
PayRay: 1,95% - 3,95% p.a. (6 Monate – 5 Jahre)
Was ist Festgeld eigentlich?
Bei Festgeld, auch Zeitgeld, Termingeld oder Termineinlage genannt, handelt es sich um eine mittel- bis langfristige Geldanlage mit festgelegter Laufzeit und festem Zinssatz. Dabei wird in einem Zeitraum zwischen einem Monat und 10 Jahren von einem Girokonto aus auf ein Festgeldkonto Geld eingezahlt (hier geht es zum Vergleich von kostenlosen Girokonten). Gerade solange einige Banken noch Negativzinsen auf Guthaben verlangen, macht es durchaus Sinn, Ihr Geld woanders anzulegen, da Sie auf der Bank in der Regel keine Zinsen bekommen.
Das angelegte Geld auf dem Festgeldkonto steht dem Kunden während des Sparens nicht zur Verfügung, erst nach Vertragsende wird das Guthaben plus Zinsen ausgezahlt. Diese Art der Geldanlage gilt als sicher und risikoarm, da sie unter die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000€ fällt (sofern das Festgeldkonto ihren Sitz in der EU hat) und die Zinsen die komplette Laufzeit über konstant bleiben.
Was sind die Vorteile und Nachteile von Festgeld?
Hier haben wir alle Vorteile und Nachteile von einer Termineinlage zusammengefasst:
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Vorteile:
- höhere Zinsen als Tagesgeld oder Sparbuch
- garantierter, konstanter Zinssatz über gesamte Laufzeit (trotz Schwankungen)
- Gewinn berechenbar und planbar
- Hohe Sicherheit, gesetzliche Einlagensicherung
greift
- unflexibel, kein Zugriff auf gespartes Geld während Laufzeit
- bei Zinsschwankungen in positiver Richtung wird Zinssatz nicht erhöht
Nachteile:
Für wen ist Festgeld sinnvoll?
Diese Art des Sparens ist vor allem dann geeignet, wenn Sie Geld auf Ihrem Konto übrighaben und für längere Zeit zwischenparken möchten. Da sie während der kompletten Laufzeit keinen Zugriff auf das Ersparte haben, sollte es sich dabei um Geld handeln, dass Sie auch für längere Zeit entbehren können und gewinnbringend anlegen möchten. Rechnen Sie vorher durch, wieviel Geld Sie zurücklegen können und vergleichen Sie mehrere Festgeldkonto Anbieter.
Wenn Sie der Typ Mensch sind, der auf Sicherheit und Planbarkeit setzt und Risiken eher meidet, kann Festgeld für Sie sinnvoll sein. Diese Form der Geldanlage ist sehr gut planbar, Sie können Ihren Gewinn genau berechnen und gehen keine unnötigen Risiken ein. Es ist vielleicht nicht die schnellste Art, Geld gewinnbringend anzulegen, aber eine der sichersten. Gerade mit der aktuellen Inflationslage wird Festgeld wieder eine wichtige Anlageform.
Ist eine Termineinlage mit der aktuellen Inflation zu empfehlen? Möglichkeiten & Strategien
In Zeiten von Niedrigzinsen hat sich Festgeld für einen langfristigen Vermögensaufbau meist nicht gelohnt, denn die Zinsen waren zu gering, um die Inflationsrate auszugleichen. Doch Zeiten ändern sich – die Europäische Zentralbank hat aufgrund der aktuellen Inflation den Leitzins für die Euro-Zone erhöht. Die Banken gehen die Zinswende mit und die Sparzinsen steigen. Es ist damit zu rechnen, dass die Zinsen weiter steigen und besonders die Festgeldzinsen sich weiter erhöhen werden.
Zinstreppe mit mehreren Laufzeiten als Strategie
Eine Möglichkeit, mit der aktuellen unsicheren Finanzlage umzugehen, ist die sogenannte Zinstreppe. Bei dieser Strategie legen Sie Festgeld zu verschiedenen Laufzeiten an. Teilen Sie den Betrag, den Sie zur Seite legen wollen, auf verschieden gestaffelte Festgeldverträge auf, zum Beispiel einen Vertrag mit einem Zins von 2,7% für 5 Jahre, einen mit einem Zinssatz von 2,3% für 3 Jahre und einen mit einer Laufzeit von einem Jahr. So können Sie alle zwei Jahre auf ihr Geld zugreifen, auf Kursschwankungen reagieren und bei Bedarf Ihr Geld neu anlegen.
Festgeld sinnvoll? Kombination mit Tagesgeldkonto und ETF Sparplan
Wir raten neben einem Festgeldkonto auch zu einen Tagesgeldkonto als Sicherheitspuffer für Erspartes, auf das Sie jederzeit zugreifen können. Für eine Wertsteigerung Ihres Geldes empfehlen wir außerdem zusätzlich die Investition in ETF Sparpläne. Unserer Meinung nach ist dies eine einfache, günstige und verhältnismäßig sichere Geldanlage, die auch während der Inflation gute Renditemöglichkeiten bietet. Alles über Sparpläne können Sie auf sparplan-vergleich.com nachlesen.
Festgeld sinnvoll? Wo gibt es die höchsten Zinsen für Festgeld?
Wir fassen zusammen: Eine Festgeldanlage ist aktuell durch steigende Zinsen und hohe Sicherheiten attraktiver denn je. Durch Zinsen von mehr als 2% wird die übliche Inflationsrate überschritten (auch wenn diese aktuell viel höher ausfällt) und Sie können sich mit einer Termineinlage den guten Zinssatz für mehrere Jahre sichern, auch wenn die Inflation wieder abflaut. Doch bei welchem Institut ist Festgeld sinnvoll und wo gibt es derzeit die höchsten Zinsen für Festgeld?
Ist mein Geld auf dem Festgeldkonto im Ausland sicher?
Nutzen Sie ein Festgeldkonto bei einer Bank mit Sitz innerhalb der Europäischen Union, so gilt die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000€. Allerdings muss bei einigen Ländern ein etwas geringeres Sicherheits-Ratings in Kauf genommen werden. Deswegen sollten Sie für ein Festgeldkonto ein Institut in einem wirtschaftlich starken Land in der EU bevorzugen.
Kann man ein Festgeldkonto kündigen?
Grundsätzlich ist es nicht zu empfehlen, ein Festgeldkonto vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit zu kündigen. Überlegen Sie sich vorher, ob Sie das Geld auch wirklich nicht für die festgelegte Zeit benötigen und greifen Sie im Zweifelsfall auf ein Tagesgeldkonto zurück. Nur bei einem wichtigen Grund lässt sich ein Festgeldkonto vorzeitig kündigen. Rechnen Sie damit, dass Sie je nach Finanzinstitut deutlich niedrigere oder keine Zinsen ausgezahlt werden, Vorschusszinsen berechnet werden oder die Kündigung nicht akzeptiert wird.
Ist Festgeld für 10 Jahre sinnvoll?
Eine Frage bleibt am Ende zu klären: Welche Laufzeiten für Zeitgeld sind aktuell zu empfehlen? Momentan steigen die Termingeld Zinsen und diese werden vermutlich auch noch weiter steigen. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese nach Abflauen der Inflation wieder sinken werden. Deswegen kann es durchaus Sinn machen, sich jetzt eine Festgeldanlage zu guten Konditionen mit langer Laufzeit zu sichern. Falls die Zinsen weiter steigen, ärgert man sich jedoch. Deswegen empfehlen wir eher mittlere Laufzeiten. Am besten nutzen Sie die oben erklärte Zinstreppe mit mehreren Laufzeiten, um möglichst risikofrei zu agieren und flexibel zu bleiben.
Fazit
Zusammenfassend kann man die Frage: „Ist Festgeld sinnvoll?“ für viele Anleger mit Ja beantworten. Aktuell sind attraktive Zinsen von bis zu 3% möglich. Wenn sich die Inflation wieder auf 2% eingependelt hat und man sich den höheren Zinssatz auf längere Zeit gesichert hat, so war die Geldanlage lukrativ. Im EU-Ausland winken besonders hohe Zinssätze und dort greift ebenfalls die Einlagensicherung.
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