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Überweisungsgebühren & beleghafte Überweisungen: Welche Gebühren fallen an?

Artikel wurde 2 Mal aktualisiert.
Letztes Update 19. September 2023
beleghafte Überweisung Gebühren

Heutzutage machen es nur noch wenige: Den kleinen Zettel bei der Bank ausfüllen und einwerfen, um Geld zu überweisen. Denn mittlerweile fallen meist Gebühren für die sogenannte beleghafte Überweisung an, für eine normale Online Überweisung dagegen selten. Aber wieviel muss man wo zahlen und wieso nutzen immer noch einige Menschen die beleghafte Überweisung?

Vor und Nachteile beleghafte Überweisung

Vorteile beleghafte Überweisung

  • Sehr sicher.
  • Weniger Fehler.
  • Überweisungen leichter stoppen.
  • Sie haben einen ausgedruckten Zahlungsbeleg über die Überweisung.

Nachteile beleghafte Überweisung

  • dauert circa 2 Bankarbeitstage.
  • Weg zur Bank.
  • Schlechterer Überblick.
  • Mehr Papierverbrauch.
  • Gebühren: 1,50 – 4,90€.

Entwicklung beleghafte Überweisung zur online Überweisung

Die beleghafte Überweisung gibt es praktisch, seit es Banken gibt. Sie tragen auf dem Überweisungsschein ein, wer das Geld bekommen soll und von welchem Konto überwiesen werden soll und geben diesen bei Ihrer Bank ab. Sie sind im ganzen SEPA-Raum möglich.

Irreführend: Während man zwar von beleghaften auf der einen und beleglosen oder online Überweisungen auf der anderen Seite spricht, stimmt es natürlich nicht, dass man mit einer online Überweisung keinen „Beleg“ über die Überweisung hätte! Sie können im Online Banking aller Banken jederzeit sehen, welche Überweisungen getätigt wurden und diese als Nachweis zum Beispiel ausdrucken.

Allgemein wird allerdings heute das Banking ohne Filialen und mit Nutzung von Online Diensten immer beliebter. Dementsprechend geht auch die Anzahl beleghafter Überweisungen zurück. Die meisten Menschen wissen vermutlich gar nicht, dass beleghafte Überweisungen auch bei vielen Direktbanken möglich sind.

Sie können theoretisch zum Beispiel auch der DKB einen Überweisungsauftrag per Post erteilen, was ebenfalls als beleghafte Überweisung gilt. Ein Auftrag kostet in diesem Fall 2,95 Euro. Lediglich bei reinen mobile Banken wie N26 oder dem C24 Girokonto sind keine beleghaften Überweisungen möglich.

In den letzten Jahren sind immer mehr Direktbanken auf dem Vormarsch und geben den Filialbanken ordentlich Konkurrenz, so zum Beispiel die DKB oder comdirect. Laut dieser Statistik steigt der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, die das Internet für Online-Banking nutzt, kontinuierlich an und beträgt seit Jahren schon mehr als 50%. Bei der jüngeren Generation dürfte der Anteil noch um einiges höher sein.

Sie möchten nicht auf beleghafte Überweisungen und ein Filialnetz verzichten? Unsere aktuelle Empfehlung für eine Filialbank ist nach Einberechnung der kosten für beleghafte Überweisungen aber auch aller anderen Konditionen und der Dichte des Filialnetzes die Commerzbank.

Zur Commerzbank

Während in den ersten Jahren noch eine hohe Skepsis wegen Sicherheitsbedenken gegenüber dem Online-Banking herrschte, ist es heute aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken. Und so werden auch immer häufiger Online Überweisungen getätigt anstatt beleghafte Überweisungen auszuführen.

Wieso verursachen beleghafte Überweisungen Gebühren

Während wie gesagt in den allermeisten Fällen keine Gebühren anfallen, wird eine Überweisung beleglos getätigt, ist es mittlerweile üblich, dass Banken für beleghafte Überweisungen Geld verlangen. Aber wieso ist das so?

Nach unserer Einschätzung ist der Hauptgrund, dass beleghafte Überweisungen einfach mehr Bearbeitungsaufwand verursachen, als wenn eine Überweisung beleglos getätigt wird.

Falschinformationen: Bei unserer Recherche ist uns aufgefallen, dass man bei der Google Suche zu diesem Thema viele veraltete Artikel findet, in denen falsche Gebühren angegeben werden und in denen vor allem nicht zwischen beleghaften und beleglosen Überweisungen unterschieden wird.

So steht etwa auf bankhe****.de, eine Überweisung bei der Postbank koste 99 Cent, bei der Commerzbank sei sie kostenlos. Tatsächlich sind aber online Überweisungen bei beiden Instituten kostenlos und beleghafte Überweisungen verursachen bei beiden Gebühren! Zusätzlich stimmen nicht einmal die 99 Cent. Eine beleghafte Überweisung der Postbank kostet 2,50 Euro.

In vielen Fällen muss ein Mitarbeiter die Überweisung annehmen und bearbeiten, zudem wird hier natürlich Papier in Form des Überweisungsträgers verbraucht. All diese Punkte fallen weg, wird eine Überweisung beleglos im online Banking getätigt.

Wir denken allerdings nicht, dass das der einzige Grund für die Gebühren ist. Hinter den Gebühren steht vermutlich auch auch eine Strategie. Unserer Ansicht nach versuchen Banken ganz einfach, Beleghafte Überweisungen weniger attraktiv zu machen, da das Online Banking weniger Arbeit verursacht. Hinzu kommt, dass Landesweit die Filialnetzt der Banken schrumpfen und das Abgeben von Überweisungsträgern in der Bankfiliale einfach immer seltener eine Option ist.

Auch das könnte ein Grund sein, Kunden stärker an Online Überweisungen heranzuführen.

Gebühren beleghafte Überweisung

Für die Überweisung mit Beleg fallen mittlerweile bei allen Filialbanken Gebühren an. Wir haben die Kosten der größten und beliebtesten Banken zusammengestellt. Dabei wurden reine Online-Banken ausgenommen, da Sie hier natürlich auch keine Bankschalter finden, an denen Sie eine Überweisung abgeben könnten und Sie automatisch auf Online Überweisungen zurückgreifen.

Folgende Gebühren für eine Überweisung mit Beleg fallen bei diesen Banken an:

  • beleghafte Überweisung Sparkasse: bis zu 3,50 Euro
  • beleghafte Überweisung Volksbank: bis zu 2,99 Euro
  • beleghafte Überweisung Postbank: 2,50 Euro
  • beleghafte Überweisung Deutsche Bank: bis zu 1,50 Euro
  • beleghafte Überweisung Commerzbank: bis zu 2,50 Euro
  • beleghafte Überweisung Santander Bank: 1,50 Euro

Gebühren beleghafte Überweisung bei Online- und Direkbanken

Wie gesagt sind beleghafte Überweisungen auch bei einigen Direktbanken möglich. Ein Beispiel für eine Bank, bei denen die Option nicht besteht, ist N26.

Wir haben die Gebühren der wichtigsten Banken in diesem Bereich zusammengestellt:

  • beleghafte Überweisung DKB: bis zu 2,95 Euro
  • beleghafte Überweisung Comdirect: bis zu 4,90 Euro
  • beleghafte Überweisung ING: 2,50 Euro
  • beleghafte Überweisung Consorsbank: bis zu 2,95 Euro

Vorteile beleghafte Überweisung

Beleghafte Überweisungen haben bis heute einige Vorteile, die das Online-Banking in der jetzigen Form einfach nicht bieten kann. Deswegen gibt es noch heute viele Menschen in Deutschland, die sich die Zeit nehmen, einen Überweisungsschein auszufüllen. Die drei größten Vorteile sind:

Schutz vor Phising Attacken und Hackern

Wahrscheinlich hat mittlerweile fast jeder in seinem Bekanntenkreis schon mal von gehackten Email Kontos oder im schlimmsten Fall von gestohlenen Passwörtern für den Online-Banking Account gehört. Während das Risiko solcher Attacken mit den Jahren vor allem durch bessere Sicherheitssysteme stark abgenommen hat, ist es doch noch immer nicht völlig ausgeschlossen. Es gibt Viren bzw. Trojaner, die Passwörter mitlesen und Kontodaten auslesen können – aber nicht auf einer Papierüberweisung. Dieses Gefühl von Sicherheit ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass immer noch viele Menschen auf das Online-Banking verzichten.

Achtung: Ein Betrug ist jedoch auch mit Überweisungsbelegen in Papierform möglich! Aber ein Datenklau ist so gut wie ausgeschlossen.

Mehr Zeit und weniger Ablenkung

Wer einen Überweisungsschein ausfüllt ist meist sehr viel konzentrierter als jemand, der am Bildschirm etwas eintippt. Wenn man in der Bank in Ruhe den Schein ausfüllt, ist das Risiko, Fehler beim Überweisungsauftrag zu machen, geringer. Das führt auch zum letzten Punkt.

Fehlerhafte Überweisungen stoppen

Sollte sich doch mal ein Fehler in die Überweisung einschleichen, ist der Überweisungsauftrag mit Beleg deutlich leichter zu stoppen als eine Online Überweisung. Denn man hat genau bis zu dem Zeitpunkt die Möglichkeit, eine Überweisung zu stoppen, an dem der Geldtransfer geschieht. Bei einer beleghaften Überweisung dauert dies meist deutlich länger – bis zu 2 Bankarbeitstage. So hat man mehr Zeit, sich mit der Bank in Kontakt zu setzen, um die Überweisung noch zu stoppen.

Wie kann ich eine beleghafte Überweisung stoppen? Dafür setzen Sie sich am besten direkt mit Ihrer Bank in Verbindung. Kommen Sie entweder persönlich bei der Filiale vorbei oder rufen Sie bei der Kunden Hotline durch.

Nachteile Überweisung beleghaft

Beschäftigt man sich länger mit dem Thema wird allerdings klar, dass eine Überweisung mit Beleg viele Nachteile mit sich bringt. Es scheint also, als wäre die Übernahme des Online-Bankings eigentlich nicht mehr aufzuhalten.

Überweisungen beleghaft dauern länger

Eben noch unter den Vorteilen gelistet kann eine länger dauernde Überweisung natürlich auch als Nachteil gezählt werden. Online-Überweisungen dauern häufig nur Stunden, wodurch sich finanzielle Geschäfte schnell abwickeln lassen, beleghafte Überweisungen in der Regel zwei Bankarbeitstage.

Der Weg zur Bank

Generell ist gegen ein wenig Bewegung und ein oder zwei Bankbesuche in der Woche sicher nichts einzuwenden. Allerdings wird es schon unangenehm, wenn man einfach einen Überweisungsvorgang vergisst und noch einmal zur Bank (oder zum Briefkasten der Bank) muss, statt seinen Feierabend zu genießen.

Viel Papier, wenig Überblick

Überweisungsträger und Kontoauszüge sammeln ist nicht nur anstrengend, sondern auch schlecht für die Umwelt. Schließlich sammelt sich über die Jahres so einiges an Papier an. Einer der größten Vorteile vom Online-Banking ist, dass man seine Finanzen immer auf einen Blick vor Augen hat. Zudem hat man natürlich in seinem online Banking auch hier einen Nachweis über getätigte Überweisungen.

Handschrift leserlich?

Nicht jeder hat eine gut lesbare Handschrift, und im Zweifelsfalle kann die Überweisung nicht ausgeführt werden, weil das Geschriebene nicht zu erkennen ist. Dies ist beim Online Banking mit standardisierter Zahleneingabe nicht möglich. Hier werden Schreibfehler und Zahlendreher oft automatisch erkannt bzw. bei fehlerhafter Eingabe merkt man sofort, dass die Überweisung nicht zu tätigen ist.

Online Banking ist günstiger

Der letzte und vielleicht wichtigste Punkt für viele wird sein, dass Online-Banking generell günstiger ist. Während die meisten Filialbanken für die beleghafte Überweisung mittlerweile Überweisungsgebühren zwischen 0,50€ und 3,50€ verlangen, bleiben Online-Überweisungen i.d.R. kostenlos.

Beleghafte Überweisung sperren bei Sparkasse: Sie möchten diese Funktion nicht mehr nutzen und stattdessen nur auf beleglose Überweisungen zurückgreifen? Dies können Sie einfach in Ihrem Online Banking Account einstellen, per Service Hotline oder vor Ort. So schützen Sie sich vor Betrug mit Überweisungsbelegen in Papierform.

Einschätzung der Redaktion nach mutual-Prinzip

Was spricht für und gegen die Nutzung von beleghaften Überweisungen
Perspektiven aus unserer Redaktion.

Beleghafte Überweisung

Vorteile
Spricht dafür
Der einzig relevante Grund, der noch für eine beleghafte Überweisung spricht, ist in unseren Augen der Sicherheitsaspekt. Wer sich sorgen um die Sicherheit beim online Banking macht, kann natürlich stattdessen auf beleghafte Überweisungen aus der Filiale heraus setzen. Dabei muss man allerdings sagen, dass online Banking mittlerweile eine ziemlich sichere Sache ist.

Nachteile
Spricht dagegen
Gegen die Nutzung von beleghaften Überweisungen sprechen die Gebühren, der zusätzliche Aufwand sowie der unnötige Verbrauch von Papier und die längere Bearbeitungszeit.

Fazit

Spätestens mit der Einführung von Überweisungsgebühren für die beleghafte Überweisung bei praktisch allen Filialbanken ist diese Art der Überweisung kaum noch sinnvoll und die Nachteile überwiegen klar die Vorteile. Ob man also möchte oder nicht, es wird Zeit, sich an das Online-Banking zu gewöhnen.

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Redakteur: Stephan Gert

Bildquelle: Vielen Dank an stux ©pixabay.com

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5 Antworten

  1. Die Menschen werden immer fauler. Was ist daran so schlimm, einen Überweisungsträger auszufüllen, zur Bank zu gehen und ihn in den Briefkasten zu werfen? Online-Banking ist und bleibt unsicher. Ich kenne 3 Personen, die schon Opfer von Hackern wurden und denen man das Konto leergeräumt hat. Die Computer-Kriminalität hat mittlerweile Ausmaße genommen, und die Kriminellen sind immer „up-to-date“. Und was, wenn mal der Computer streikt, das Smartphone nicht will, man zuhause Stromausfall hat? Dann hat man das Nachsehen und bekommt schnell Ärger, wenn man eine Rechnung nicht bezahlen kann. Sich nur noch vom digitalen Netz abhängig zu machen, ist schon sehr leichtfertig und naiv. Irgendwann wird dies zusammenbrechen. Dann hat das Chaos begonnen. Es wäre vernünftiger, wieder analoger zu werden. Cash is king!

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