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Große Anlagesummen – Sind 10 DAX-Aktien sicherer als 500.000 Euro auf dem Festgeld?

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Letztes Update 24. Februar 2025

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Festgeldanlagen werden als besonders sicher angesehen, da im Insolvenzfall zumindest bis zu 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung abgedeckt werden. Was aber passiert bei einer größeren Anlagesumme, zum Beispiel 500.000, wenn der „überschüssige“ Betrag nicht mehr abgesichert ist? Sind unter der Voraussetzung vielleicht sogar Aktien sicherer als die Anlage auf einem Festgeldkonto?

Was Sie wissen müssen
  • Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind zum Beispiel Anlagen auf einem Festgeldkonto bis mindestens 100.000 Euro je Gläubiger geschützt. Größere Beträge sind lediglich bei einer zusätzlichen, freiwilligen Einlagensicherung abgedeckt.
  • Im Gegensatz zur Anlage auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto gibt es beim Investment in Aktien kein Insolvenzrisiko der depotführenden Bank, da Aktien ein Sondervermögen darstellen.
  • Die Anlage in Aktien beinhaltet vor allem das Kursrisiko und, dass die AG zahlungsunfähig werden könnte. Das hätte einen Kurssturz an der Börse zur Folge.
Wie Sie vorgehen können
  • Wenn Sie eine größere Summe als 100.000 Euro anlegen möchten, prüfen Sie, ob die Bank Mitglied in einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds ist und wie hoch diese Sicherung der Kundeneinlagen ausfällt.
  • Wenn Sie zum Beispiel 500.000 Euro möglichst sicher in Aktien investieren möchten, entscheiden Sie sich für die sogenannten Standardwerte. Das sind zum Beispiel Aktien aus dem jeweiligen Leitindex wie dem Deutschen Aktienindex (DAX).
  • Bei der Anlage größerer Vermögen ist es empfehlenswert, zu diversifizieren. Sie deponieren zum Beispiel 100.000 Euro auf einem Festgeldkonto und 400.000 Euro verteilen Sie auf mehrere Aktien.

Was ist besser: Aktien oder Festgeld?

Ob Aktien oder Festgeld die bessere Geldanlage sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es kommt vor allem auf die relevanten Eigenschaften und Ziele der Anleger an, insbesondere:

  • Sicherheit
  • Rendite
  • Verfügbarkeit und Flexibilität

Aktien punkten vor allem bei Rendite und Flexibilität, da Sie die Wertpapiere jederzeit an der Börse kaufen und verkaufen können. In den letzten zehn Jahren zum Beispiel lag die Durchschnittsrendite von Aktien bei über 12 Prozent im Jahr. Beim Festgeld waren es nicht einmal vier Prozent bei mittleren Laufzeiten. Zudem sind Sie beim Festgeld an die vereinbarte Laufzeit gebunden.

Wenn es also um die Frage geht, ob Aktien oder Festgeld besser sind, spricht vor allem die Sicherheit für die Festgeldanlage. Zumindest bis zu 100.000 Euro sind aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung geschützt, wenn die Bank ihren Sitz in der EU hat. Trotzdem ist die Antwort auf die Frage, ob Festgeld sicherer als Aktien ist, nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Theorie: Festgeld ist stets sicherer als Aktien

Geht es um die Wahl zwischen Aktien und Festgeld, wobei dem Anleger eine hohe Sicherheit wichtig ist, fällt die Entscheidung meistens auf die Festgeldanlage. In der Theorie ist die Anlage auf einem Festgeldkonto sicherer als das Investment in Aktien, wenn zumindest die gesetzliche Einlagensicherung greift. Noch eindeutiger ist das Ergebnis, sollten auch Beträge oberhalb von 100.000 Euro auf dem Festgeldkonto geschützt sein, weil die Bank Mitglied in einem privaten Einlagensicherungsfonds ist.

Trotz dieser Tatsache muss die Frage erlaubt sein, ob die Einlagensicherung auch bei einem sogenannten Bankencrash ausreichen würde, wenn also mehrere Kreditinstitute zahlungsunfähig sind. Ist es aufgrund der Einlagensicherungssysteme unter dieser Voraussetzung noch garantiert, dass alle Gläubiger ihre Guthaben – zumindest bis 100.000 Euro – zurückerhalten? Aber selbst, wenn wir davon ausgehen: Wie sieht es mit Beträgen oberhalb von 100.000 Euro ohne zusätzliche Einlagensicherung dann aus?

Vertrauen Sie darauf, dass die gesetzliche Einlagensicherung im Krisenfall ausreicht?
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Praxis: Aktien sicherer als Festgeld bei größeren Anlagesummen?

Die Frage, ob Aktien oder Festgeld sicherer sind, stellt sich meistens nur bei Anlagebeträgen oberhalb von 100.000 Euro. Ist das Festgeld wirklich auch dann noch sicherer als Aktien, wenn Sie zum Beispiel 500.000 Euro anlegen möchten? Sollte die Bank insolvent werden, würden Sie voraussichtlich 400.000 Euro Ihres Kapitals verlieren, wenn nur die gesetzliche Einlagensicherung existiert. Lediglich 100.000 Euro auf dem Festgeldkonto würden durch diese geschützt.

Anlagen gegen Inflation: Verschiedene Anlageformen können besonders als Mittel gegen Inflation wirksam sein. Während das Geld auf dem Girokonto einfach immer weniger wird, können etwa 3% Festgeldzinsen die aktuelle Inflation gut auffangen. Mehr dazu in unserem Artikel zu Maßnahmen gegen Inflation.

Wie also stellt sich die Lage dar, wenn Sie zum Beispiel 100.000 Euro auf dem Festgeldkonto anlegen und 400.000 Euro in Aktien investieren: Sind Aktien dann sicherer als Festgeld? Beim Investment in Aktien gibt es im Hinblick auf die depotführende Bank kein Emittentenrisiko. Sollte das Kreditinstitut zahlungsunfähig werden, bei dem Sie Ihr Aktiendepot haben, sind Ihre Bestände nicht gefährdet. Grund ist, dass Aktien als Sondervermögen verwahrt werden und nicht in die Insolvenzmasse einfließen.

Allerdings gibt es bei der Geldanlage in Aktien insoweit ein Emittentenrisiko, als dass natürlich die Aktiengesellschaft pleite gehen könnte. Darüber hinaus existiert jederzeit ein Kursrisiko. Aufgrund verschiedener Ursachen können die Kurse der Wertpapiere auch erheblich fallen, wie zum Beispiel:

  • Schlechte Wirtschaftslage
  • Krisen / politische Ereignisse
  • Negative Entwicklung im Unternehmen / schlechte Geschäftszahlen
  • Schlechte Entwicklung in der Branche

Es ist nicht ausgeschlossen, dass es bei einer Aktie einen erheblichen Kurssturz geben kann oder das Wertpapier bei Insolvenz der AG sogar wertlos wird. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Sie Ihr Kapital auf mehrere Aktienwerte verteilen. Wenn es um eine hohe Sicherheit geht, bevorzugen Sie die großen Aktienwerte, zum Beispiel aus dem amerikanischen Dow-Jones Index oder dem DAX.

Entscheiden Sie sich zum Beispiel für 10 DAX-Aktien, ist die Wahrscheinlichkeit bei einem langfristigen Anlagehorizont gering, dass Sie einen Verlust erleiden. In der Historie gab es sowohl beim Dow-Jones Index als auch beim DAX keinen Zeitraum, bei dem Sie – bei einer Verteilung Ihres Kapitals auf mindestens zehn Aktien aus dem jeweiligen Index und einer Anlagedauer von zehn oder mehr Jahren – einen Verlust erlitten hätten.

Eine gute Alternative zum Einzelinvestment in Aktien können ETFs (Indexfonds) darstellen. Dort gibt es eine automatische Diversifizierung. Ein DAX-ETF zum Beispiel legt das Kapital in die 40 DAX-Aktien an, wodurch eine Risikostreuung erfolgt.

Fazit: Aktien können sicherer als Festgeld sein

Unter den im Beitrag genannten Voraussetzungen kann es sein, dass zum Beispiel zehn DAX-Aktien sicherer sind, als 500.000 Euro auf einem Festgeldkonto anzulegen. Da Aktienwerte dennoch mit einem Kursrisiko behaftet sind und die AG insolvent werden könnte, ist es für eine möglichst hohe Sicherheit wichtig, dass Sie Ihr Kapital am besten auf mindestens zehn unterschiedliche Aktienwerte verteilen.

Dann jedoch können Vermögenswerte von mehreren 100.000 Euro aufwärts in manchen Fällen sicherer angelegt sein, als wenn Sie zum Beispiel eine halbe Million Euro auf dem Festgeldkonto deponiert haben, von der lediglich 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind. Wird die Bank insolvent, verlieren Sie eventuell deutlich mehr Geld, als wenn eine AG zahlungsunfähig wird, wenn diese Aktien zum Beispiel nur zehn Prozent Ihres Portfolios ausmachen.

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