Gold zählt als Sachwert nach wie vor zu den krisensicheren Geldanlagen, sodass zahlreiche Anleger in das Edelmetall investieren.
Besonders empfehlenswert ist physisches Gold in Form von Barren oder Münzen. Die Wertsteigerung hängt einzig und allein von der Entwicklung des Goldpreises ab und wird nicht von weiteren Faktoren beeinflusst, wie es einem indirekten Investment in Gold oder Silber der Fall ist. Allerdings stellen sich Anleger die Frage: Wie und wo bewahre ich meine Goldbarren am besten auf?
- Goldbarren können Sie im eigenen Tresor Zuhause, im Banksafe bzw. Schließfach der Bank sowie im Hochsicherheitstresor eines Edelmetallhändlers verwahren.
- Die höchste Sicherheit bieten die Hochsicherheitstresore, die oft von spezialisierten Anbietern betrieben und überwacht werden.
- Am günstigsten ist in der Regel die Aufbewahrung der Barren oder Münzen im eigenen Tresor Zuhause, da keine laufenden Mietkosten entstehen.
- Falls Ihnen jederzeitiger Zugriff auf Ihre Goldbarren sehr wichtig ist, bewahren Sie die Edelmetalle in Ihrem eigenen Tresor Zuhause auf. Achten Sie auf einen hohen Sicherheitsstandard.
- Wenn Sie die Verwahrung durch einen Edelmetallhändler vornehmen lassen, achten Sie unbedingt auf Seriosität. Prüfen Sie, wie lange der Anbieter am Markt ist und ob er einen guten Ruf genießt.
- Bei der Verwahrung im Bankschließfach achten Sie auf eine ausreichende Versicherungssumme. Eventuell sollte eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden.
Wie kann man Goldbarren aufbewahren?
Grundsätzlich existieren drei Möglichkeiten, wie Sie Gold verwahren können, wenn wir einmal das eher absurde Vergraben im Garten oder Verstecken im Haus außer Acht lassen.
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Die drei sinnvollen Varianten sind:
- Zu Hause im Tresor
- Banksafe bzw. Bankschließfach
- Hochsicherheitstresor durch Edelmetallhändler
Jede dieser Optionen hat ihre individuellen Vor- und Nachteile. Aus diesem Grund ist es für Besitzer von Goldbarren wichtig, sich näher mit den Eigenarten der Varianten auseinanderzusetzen.
Aufbewahrung zu Hause im Tresor
Tatsächlich entscheiden sich viele Besitzer von Goldbarren und Goldmünzen dafür, die Wertgegenstände Zuhause im eigenen Tresor aufzubewahren. Der Grund ist unter anderem, dass man die Goldstücke jederzeit griffbereit hat. Manchmal ist es ein schöner Moment, die Goldbarren aus dem Tresor zu nehmen und in den Händen zu halten.
Die Aufbewahrung im eigenen Tresor hat allerdings nicht nur Vorteile, sondern ist ebenso mit Nachteilen versehen. Zudem sind einige Punkte zu beachten, wie zum Beispiel einen Tresor zu kaufen, der gewisse Sicherheitsstandards einhält. Im Idealfall ist der Tresor mit der Wand verbunden, sodass er von Dieben nicht einfach mitgenommen werden kann.
Im Überblick sind es folgende Vorteile, die für die Aufbewahrung der Goldbarren Zuhause im Tresor sprechen:
- Sofortige Verfügbarkeit
- Keine laufenden Kosten
- Hohe Diskretion
- Kein Zugriff der Bank oder des Finanzamtes
Neben der sofortigen Verfügbarkeit schätzen Goldbesitzer am eigenen Tresor, dass die Verwahrung diskret ist und keine laufenden Kosten entstehen. Lediglich für die einmalige Anschaffung des Safes werden Ausgaben fällig. Im Vergleich zu den Vorzügen sollten Sie vor der Verwahrung Ihrer Goldbarren im eigenen Tresor folgenden Nachteile bedenken:
- Erhöhtes Diebstahlrisiko
- Mangelnder Versicherungsschutz
- Feuer oder sonstige Einwirkungen von außen
Selbst bei einem höheren Sicherheitsstandard ist das Diebstahlrisiko beim eigenen Tresor gegenüber der Verwahrung im Bankschließfach oder durch einen spezialisierten Edelmetallhändler erhöht. Zudem gibt es oft einen nicht ausreichenden Versicherungsschutz, da die meisten Hausratsversicherungen Bargeld- oder Edelmetallbestände nur bis zu einer maximalen Summe von beispielsweise 10.000 Euro abdecken. In dem Fall wird eine Zusatzversicherung notwendig, die wiederum kostenpflichtig ist.
Sollten Sie sich für einen Tresor entscheiden, in dem Sie Zuhause Ihre Goldbarren oder Goldmünzen verwahren möchten, helfen Ihnen folgende Tipps, um das Risiko eines Diebstahls oder Verlustes zumindest zu minimieren:
- Wählen Sie einen Tresor mit einer möglichst hohen Sicherheitsstufe und möglichst mit VdS-Zertifizierung
- Verankern Sie den Tresor in der Wand
- Erzählen Sie niemanden von der Existenz des Tresors sowie der darin aufbewahrten Goldbarren
- Schließen Sie eine zusätzliche Versicherung ab
Verwahrung in einem Banksafe oder Schließfach
Sehr üblich ist es für Anleger, dass sie ihre Goldbarren im Banksafe bzw. im Bankschließfach verwahren lassen. Zu diesem Zweck bieten Kreditinstitute mit Filialen häufig einzelne Schließfächer in unterschiedlichen Größen an. Die Miete beläuft sich oftmals auf 80 bis 300 Euro im Jahr, abhängig von der Größe des Fachs. Sie haben allerdings ausschließlich zu den Banköffnungszeiten Zugriff auf Ihre Goldbarren, was unter Umständen ein Nachteil ist. Im Überblick zeichnet sich die Verwahrung im Bankschließfach durch folgende Vorteile aus:
- Hohe Sicherheit
- Geringes Einbruchsrisiko
- Optionale Zusatzversicherung möglich
In erster Linie spricht die sehr sichere Verwahrung für die Bank, die moderne Sicherheitssysteme hat. Dazu zählen zum Beispiel Alarmanlagen sowie besonders gesicherte Tresorräume, sodass ein Diebstahl schwer ist. Darüber hinaus bieten Kreditinstitute meistens eine optionale Versicherung für den Inhalt des Schließfachs an, sodass der tatsächliche Gegenwert bei Einbruch und Diebstahl abgesichert ist.
Zu den Nachteilen, die in Verbindung mit der Aufbewahrung Ihrer Goldbarren im Banksafe bzw. Bankschließfach stehen, zählen im Überblick:
- Zugriff nur zu den Öffnungszeiten
- Eventuelle Bankenkrisen
- Zusätzliche Kosten in Form der jährlichen Miete
Nicht wenige Anleger möchten ihre Goldbarren deshalb nicht im Banktresor verwahren lassen, weil es bei einer eventuellen Bankenkrise passieren kann, dass der Zugang zu den Schließfächern eingeschränkt ist oder sogar verweigert wird. Darüber hinaus sind die Kosten – je nach Größe des Schließfachs – mit durchschnittlich 80 bis 300 Euro im Jahr nicht unerheblich.
Verwahrung durch Edelmetallhändler bzw. spezielle Dienstleister
Während sich viele Banken in den letzten 20 Jahren zunehmend aus dem Edelmetallgeschäft zurückgezogen haben, ist die Anzahl der Online-Edelmetallhändler enorm gewachsen. Heutzutage haben Anleger jederzeit die Möglichkeit, zum Beispiel Goldbarren und Goldmünzen online über die Webseite eines Edelmetallhändlers zu kaufen. Eine Reihe dieser Online-Händler bietet optional die Verwahrung der Edelmetalle an oder beauftragt damit einen spezialisierten Dienstleister. Somit handelt es sich um die dritte Variante, wie die Verwahrung Ihrer Goldbarren stattfinden kann. Im Hinblick auf die Verwahrung sind folgende zwei Methoden zu unterscheiden:
- Zugewiesene Lagerung
- Nicht zugewiesene Lagerung
Bei der zugewiesenen Lagerung erhält jeder Inhaber der Goldbarren entweder ein eigenes Fach oder alternativ eine spezifische Kennzeichnung für seine Barren. Bei der nicht zugewiesenen Lagerung hingegen findet die Verwahrung der Goldbarren als Teil eines Gesamtlagerbestandes statt. In dem Fall erhalten die Besitzer eine Bestätigung über ihren Anteil.
Die wesentlichen Vorzüge der Verwahrung durch einen Edelmetallhändler oder von diesem beauftragten, spezialisierten Dienstleister, sind im Überblick:
- Höchste Sicherheitsstandards
- Versicherung inklusive
- Kein Bankenrisiko
Die Verwahrung findet meistens in Hochsicherheitstresoren statt, die sogar seltener von Einbruch bzw. Diebstahl der Bestände betroffen sind, als es bei Bankschließfächern im Durchschnitt der Fall ist. Somit würden Sie sich tatsächlich für die sicherste Verwahrung Ihrer Goldbarren entscheiden. Darüber hinaus ist die Versicherung fast immer inklusive und es besteht kein zuvor erläutertes Bankenrisiko.
Im Gegensatz dazu sprechen die folgenden Nachteile dagegen, sich für die Verwahrung durch einen Edelmetallhändler oder spezialisierten Dienstleister zu entscheiden:
- Keine direkte Kontrolle
- Laufende Kosten
- Zugriffszeiten variieren
- Eventuell keine Auslieferung
Da sich Ihre Goldbarren in diesem Fall in den Händen Dritter befinden, haben Sie keine direkte Kontrolle darüber, ob die Goldbestände tatsächlich wie zugesagt aufbewahrt werden und noch vorhanden sind. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie sich für einen seriösen Anbieter entscheiden, dem Sie in dieser Hinsicht voll vertrauen können. Darüber hinaus fallen meistens Lagergebühren an, die sich zwischen 0,5 und 1,5 Prozent des Gegenwertes der Goldbarren belaufen.
Falls Sie sich für die Verwahrung Ihrer Goldbarren beim oder über den Edelmetallhändler entscheiden, helfen Ihnen unsere folgenden Tipps:
- Prüfen Sie die Reputation des Anbieters
- Favorisieren Sie renommierte Unternehmen, die seit vielen Jahren am Markt sind
- Klären Sie vorab die vertraglichen Details, zum Beispiel, ob eine physische Auslieferung möglich ist
- Eventuell macht es Sinn, verschiedene Lagermethoden miteinander zu kombinieren und somit die Bestände aufzuteilen
In der folgenden Tabelle haben wir für Sie noch einmal die wichtigen Eigenschaften der drei Verwahrmethoden für Ihre Goldbarren zusammengefasst.
Eigenschaft | Tresor Zuhause | Bankschließfach | Edelmetallhändler |
---|---|---|---|
Sicherheit | Mittelmäßig | Hoch | Sehr hoch |
Zugriff | Jederzeit | Öffnungszeiten | Variabel |
Kosten | Anschaffung Tresor | Miete pro Jahr ca. 80 bis 300 Euro | Lagergebühren oft 0,5 bis 1,5% vom Gegenwert |
Auslieferung | Nicht nötig | Nein (Abholung) | Je nach Anbieter |
Anonymität | Sehr groß | Mittel | Gering |
Versicherung | Individuell | Bis zu Grenzen, sonst kostenpflichtig | Enthalten |
Fazit: Welche Methode ist die beste?
Welche Methode zur Aufbewahrung Ihrer Goldbarren die beste ist, hängt vor allem von Ihren individuellen Bedürfnissen und Anforderungen an die Sicherheit ab. Nicht selten stellt sich eine Kombination aus allen drei Methoden als die ideale Lösung dar. Ist Ihnen eine größtmögliche Sicherheit am wichtigsten, hat der spezialisierte Edelmetallhändler die Nase vorn. Hat für Sie hingegen ein jederzeitiger und einfacher Zugriff auf die Goldbarren Priorität, wäre die Verwahrung im heimischen Tresor die ideale Lösung. Gleiches gilt für kostensensible Anleger. Auf Jahre gerechnet ist die einmalige Anschaffung des Tresors für Zuhause fast immer günstiger als laufende Schließfachmieten oder die kostenpflichtige Lagerung der Bestände über den Edelmetallhändler.

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