Kryptohandel bei der Sparkasse? Bei uns erfahren Sie alles, was sie zum neuen Angebot der Sparkasse, dessen Chancen und Risiken wissen müssen!
Nachdem sie sich noch vor drei Jahren dagegen entschieden hatte, kündigte die nun Sparkasse an, ihren Kunden Zugang zum Kryprohandel gewähren zu wollen.
Bei uns erfahren Sie, was es mit dieser Entscheidung auf sich hat und was diese für den Kryptohandel bedeutet. Um das Angebot der Sparkasse besser bewerten zu können, gehen wir auch auf Vor- und Nachteile des klassischen Kryptohandels ein.
Aktuelle Situation
Voraussichtlich im Sommer 2026 soll es möglich sein, über die Sparkasse in Kryptowährungen zu investieren. Das Angebot hierfür soll von der Dekabank kommen. Diese stellt den zentralen Fonds- und Zertifikatanbieter der Sparkasse dar und soll es Kunden zukünftig ermöglichen, über die Sparkassen-App am Kryptohandel teilzunehmen.
Die Sparkasse betont, dass sie ihren Kunden zwar den Zugriff auf den Kryptohandel gewähren, diesen allerdings nicht explizit bewerben wolle. Die Neuerung ist für Personen gedacht, die sich sowieso für Kryptowährungen interessieren. Laut dem DSGV (Deutsche Sparkassen- und Giroverband) soll diesen mit dem neuen Angebot die Möglichkeit gegeben werden, einen verlässlichen und regulierten Zugang zu erhalten. Darüber hinaus soll es allerdings keine Beratungs-Angebote der Sparkasse zum Thema „Kryprowährung“ geben. Die Kunden sollen nur gewarnt und über das Risiko der hochspekulativen Anlagen informiert werden.
Wie funktionieren Kryptowährungen?
Doch was sind Krypto-Währungen überhaupt? Wie funktionieren sie und wieso sollten Sie investieren?
Unter Kryptowährungen versteht man im Allgemeinen digitale (Quasi-)Währungen mit einem meist dezentralem, stets verteilten und kryptografisch abgesicherten Zahlungssystem.
Kryptowährungen können deshalb dezentral, verteilt und kryptografisch sein, weil sie auf der sogenannten „Blockchain“-Technologie basieren. Diese können Sie sich wie eine Art digitales Kassenbuch vorstellen, das jede Transaktion aufzeichnet, die darin durchgeführt wird. Einträge, die in der Blockchain erstellt wurden, können nicht mehr gelöscht werden. Darüber hinaus wird die Blockchain über mehrere Computer gespeichert, wodurch Hacker niemals auf die gesamte Datenbank zugreifen können. Kryptowährungen sind damit besonders sicher und unabhängig vom traditionellen Bankensystem.

Welche Vorteile haben Kryptowährungen?
Neben der erhöhten Sicherheit gehört auch die hohe Volatilität zu möglichen Vorteilen von Krypto-Währungen. Die Kurse werden vor allem durch das Angebot der geschürften Coins und die Käufernachfrage bestimmt. Je nach Angebot und Nachfrage können sich also sehr hohen Renditen ergeben.
Dazu kommt, dass das System von Kryptowährungen fairer und transparenter ist, als das klassische Fiat-System, in welchem für Transaktionen Vermittlern vertraut werden muss, die diese durchführen. Im Vergleich dazu kann die Blockchain bei Kryptowährungen von jedem eingesehen werden. Sämtliche Transaktionen und Handlungen am Finanzmarkt können ohne Vermittler durchgeführt werden.
Der Kryptomarkt ist zudem 24/7 geöffnet und kann Anlegern dabei helfen, Inflation entgegenzuwirken. Da Kryptowährungen nicht an die Wirtschaft gebunden sind, spiegelt der Kurs meist eher die globale Nachfrage wider, anstatt z.B. die nationale Inflation. Zudem ist die Inflation von Kryprowährungen im Allgemeinen eingegrenzt. Je nachdem, um welche Kryptowährung es sich handelt, sind die Coins in ihrer Anzahl begrenzt, so dass die Menge nicht außer Kontrolle raten kann. Andere Coins besitzen Obergrenzen, die die Inflation in Schach halten.
Nicht zuletzt bieten Kryptowährungen auch Vorteile im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion. Um sich am Kryptohandel zu beteiligen werden nur ein Smartphone und Internet benötigt. Entsprechend können auch Menschen teilnehmen, die sonst nur begrenzten Zugriff auf traditionelle Bankleistungen haben.
- Sicherheit durch Blockchain
- Chance auf hohe Gewinne
- Fairness und Transparenz
- Zugänglichkeit
- Geringeres Inflationsrisiko
- Barrierefreiheit und Inklusion
Welche Nachteile haben Kryptowährungen?
Doch selbstverständlich sind Krypro-Währungen, so wie alles auf dieser Welt, alles andere als perfekt. Neben den Vorteilen, die dafür sorgen, dass immer mehr Leute in den Kryptomarkt einsteigen, gibt es auch erhebliche Nachteile.
Kryptowährungen bergen durch ihre starken Kursschwankungen natürlich auch ein hohes Risiko. Der Wert digitaler Währungen kann innerhalb weniger Stunden extrem steigen oder fallen. Wenn Sie investieren, müssen Sie daher neben möglichen Gewinnen auch mit hohen Verlusten rechnen. Die hohe Volatilität von Kryprowährungen kann also sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil sein. Sie erschwert eine verlässliche Planung, wodurch Kryptowährungen schwer als Wertspeicher oder Zahlungsmittel nutzbar sind.
Ein weiterer Nachteil ist die mangelnde Regulierung vieler Kryptomärkte. Da keine zentrale Instanz für Stabilität oder Kontrolle sorgt, sind Sie als Anleger weitgehend auf sich gestellt. Dies führt zu Unsicherheiten bei der Rechtslage, erschwert den Schutz vor Betrug und macht es schwierig, Ansprüche bei Verlusten durchzusetzen.
Auch die bereits angesprochene Sicherheit kann in bestimmten Fällen ein Problem darstellen. Blockchain-Systeme gelten als fälschungssicher, sind aber trotzdem häufig Ziel von Cyberangriffen. Wenn Sie Ihre digitalen Schlüssel verlieren oder Opfer eines Hacks werden, ist Ihr Vermögen unwiederbringlich verloren – es gibt keine Rückbuchungsmöglichkeit wie bei einer Banküberweisung.
Ein weiterer, oft unterschätzter Nachteil sind die Umweltfolgen, die insbesondere beim sogenannten „Mining“ entstehen. Der Energieverbrauch vieler Kryptowährungen ist enorm, belastet das Klima erheblich und ist damit alles andere als nachhaltig.
Schließlich fehlt Kryptowährungen bislang eine breite gesellschaftliche und staatliche Akzeptanz. Nur wenige Unternehmen und Privatpersonen akzeptieren sie als Zahlungsmittel und die steuerliche Behandlung ist oft kompliziert. Der Alltagseinsatz ist entsprechend eingeschränkt. Auch der Aufwand bei Verwaltung und Steuererklärung kann erheblich sein.
- Hohes Risiko
- Mangelnde Marktregulierung
- Cyberangriffe
- Negative Auswirkung auf Umwelt
- Geringeres Inflationsrisiko
- Begrenzte Alltagstauglichkeit
Kryptohandel bei der Sparkasse
Nachdem wir die Vor- und Nachteile von Kryprohandel beleuchtet haben, stellt sich natürlich die Frage: Inwiefern unterscheidet sich das Angebot der Sparkasse vom bisherigen Kryptohandel? Welchen Mehrwert bietet es?
Die Sparkasse reagiert mit ihrem Angebot sowohl auf das wachsende Kundeninteresse als auch auf die regulatorische Klarheit durch die neue EU-Verordnung MiCAR. Für Sie als Anleger ergibt sich dadurch die Chance, digitale Vermögenswerte bequem, sicher und ohne den Umweg über externe Handelsplattformen direkt bei Ihrer Hausbank zu erwerben – ein Zugang, der bislang klassischen Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase oder Kraken vorbehalten war.
Im Vergleich zu diesen profitieren Sie durch die Integration in die vertraute Sparkassen-Infrastruktur auch von deutlich niedrigeren Einstiegshürden und besserem Verbraucherschutz. Im Gegensatz zu vielen unregulierten Anbietern werden Ihre Transaktionen sicher durch die Dekabank verwahrt. Auch vereinfacht die Anbindung an Ihr bestehendes Girokonto die Abwicklung deutlich: Für den Kryptohandel sind keine neuen Accounts, keine erneute Identitätsprüfung und keine fremden Wallets erforderlich. Gerade Einsteiger profitieren so von einer niedrigeren technischen Hürde im Vergleich zu anderen Krypto-Anbietern.
Wie bereits angesprochen positioniert sich die Sparkasse allerdings bewusst defensiv: Das geplante Angebot richtet sich ausschließlich an selbst entscheidende Anleger. Es wird keine individuelle Beratung angeboten und keine aktive Bewerbung seitens der Banken stattfinden. Die Kunden werden stattdessen deutlich auf Risiken wie die hohe Volatilität und den möglichen Totalverlust hingewiesen. Damit grenzt sich das neue Angebot einerseits von bislang unregulierten Kryptobörsen durch mehr Transparenz und Verbraucherschutz ab, bleibt andererseits aber beratungsfrei – was erfahrene Händler bereits aus dem bisherigen Online-Krypto-Handel kennen.
Trotz der Vorteile bestehen weiterhin Herausforderungen: Die Infrastruktur zu Integration und Verwahrung von Kryptowerten ist bei klassischen Banken noch im Aufbau, Gebührenmodelle sowie Steuerintegration sind noch nicht abschließend geklärt. Zudem könnte die zusätzliche Möglichkeit des Kryptohandels das Risikoprofil banknaher Kunden verändern und Banken bei starken Kursschwankungen oder Cyberangriffen neuen Reputationsrisiken aussetzen. Im Unterschied zu spezialisierten Krypto-Börsen profitieren Sie jedoch von einem geschützten, rechtssicheren Umfeld und der Einbindung in bewährte Bankstrukturen. Auf die breite Auswahl exotischer Coins und Funktionen externer Plattformen müssen Sie allerdings vorerst verzichten.
Fazit
Abschließend die großen Fragen, die wir uns bei neuen Entwicklungen immer stellen müssen: Was bedeutet das Angebot der Sparkasse nun? Und kann die zunehmende Etablierung des Kryprohandels eine Bedrohung für klassische Fiat-Systeme darstellen?
Das Sparkassen-Angebot markiert einen wichtigen Schritt zur Etablierung von Kryptowährungen im deutschen Finanzwesen und könnte die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung maßgeblich erhöhen. Weiterhin bestehenden allerdings Herausforderungen rund um Risikoaufklärung, Nutzererfahrung und technische Umsetzung.
Ob Kryptowährungen eine Bedrohung für Fiat-Systeme darstellen, ist weiter umstritten. Wir beschreiben zwar die Vorteile der Dezentralität, Transparenz und begrenzten Inflation von Kryptowährungen, machen aber zugleich auf die hohen Risiken, die mangelnde Akzeptanz und die starke Volatilität aufmerksam. Für Sie als Anleger bleibt der Kryptohandel ein spekulatives Feld innerhalb eines regulierten Bankumfelds, das Fiat-Währungen aktuell ergänzt, aber in absehbarer Zeit nicht verdrängt.
Zusammengefasst bietet der geplante Kryptohandel bei der Sparkasse Chancen für einen sicheren und einfachen Zugang, sollte aber mit Vorsicht genutzt werden. Kryptowährungen können das klassische Finanzsystem ergänzen, sind aber auf absehbare Zeit keine Bedrohung für die bestehenden Fiat-Systeme.
Bildquelle: Danke an vjkombajn@pixabay, BrianPenny@pixabay und geralt@pixabay

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